Fittings statt Abfall


In Rapperswil-Jona (CH) stellt Geberit aus ungenutzten Rohrteilen neue Fittings her. Das innovative Pilotprojekt schont nicht nur Rohstoffe, sondern ist auch ökonomisch vorteilhaft.
Viele kennen es vom Frühstückstisch: Der Brotanschnitt bleibt oft liegen. Statt die Reste wegzuwerfen, verwandeln Hobbyköche sie in Croutons oder Paniermehl. So landen die Brotstücke nicht im Kompost oder Abfall.
Ähnlich geht Geberit in einem Pilotprojekt in Rapperswil-Jona (CH) vor. Statt Brot werden Abschnitte von Kunststoffrohren wiederverwendet: Übrig gebliebene Silent-db20-Rohrstücke werden im Produktionswerk zermahlen und zur Herstellung neuer Fittings genutzt.
Die Verarbeitung des Verschnitts ist günstiger als der Kauf von Neumaterial.
20%
Rücklaufmaterial
Ein neues Fitting kann bis zu einem Fünftel Rücklaufmaterial enthalten.
Verschnitt aus der Vorfabrikationsindustrie
Die Rohrreste – der sogenannte Verschnitt – stammen vom Unternehmen PE Fabrikations AG, einem Vorfabrikanten des Schweizer Sanitärgewerbes. Im Auftrag von Sanitärbetrieben schweissen dort Mitarbeitende täglich Dutzende Ablaufstränge zusammen. Die vorgefertigten Rohrleitungen reduzieren die Montagezeit auf der Baustelle erheblich. Vor allem beim Kürzen der Rohre fällt Restmaterial an, das bisher in der Abfallverbrennungsanlage landete.
Nun wird dieses Material mehrmals pro Jahr zu Geberit transportiert. Projektleiter Silvio Gächter sagt: «Am wichtigsten ist die Wareneingangskontrolle. Wir müssen sicherstellen, dass das Material sauber und sortenrein ist.»
Eine Win-win-Situation
«Aktuell können wir der Produktion bis zu einem Fünftel Rücklaufmaterial beimischen», sagt Silvio Gächter. Diese Wiederverwertung ist ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich zugleich: «Die Verarbeitung des Verschnitts ist günstiger als der Kauf von Neumaterial, und die Vorfabrikationsunternehmen sparen Abfallgebühren.»