Menschenrechte |
Prinzip 1: Unterstützung und Respektierung der internationalen Menschenrechte im eigenen Einflussbereich |
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- Bei der Einstellung der Mitarbeitenden und deren Einsatz im Unternehmen legt Geberit grossen Wert auf eine der Aufgabenstellung entsprechende Qualifikation. Die grosse Mehrheit der Geberit Mitarbeitenden an den Produktions- und Vertriebsstandorten wird entsprechend ihrer Qualifikation deutlich über dem jeweiligen Mindestlohnsegment entlöhnt. Dies reduziert das Risiko erheblich, die Menschenrechte zu verletzen. Siehe Managementansatz Arbeitsbedingungen
- Im Verhaltenskodex verpflichtet sich Geberit, jederzeit ein vorbildlicher, zuverlässiger und fairer Geschäftspartner und Arbeitgeber zu sein. Als fairer Partner anerkennt Geberit alle Gesetze, Richtlinien, international anerkannten Normen und Standards sowie die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und hält diese vollumfänglich ein. Im Rahmen von Willkommensveranstaltungen werden alle Neueintretenden zum Geberit Verhaltenskodex geschult. Siehe Geberit Verhaltenskodex, GRI 2-24
- Im Rahmen einer jährlichen Umfrage wird die Einhaltung des Verhaltenskodex gruppenweit überprüft und durch interne Audits vor Ort ergänzt. Im Jahr 2022 gab es keine Verstösse in Bezug auf Menschenrechte. Siehe GRI 2-24
- Die Geberit Integrity Line ermöglicht es allen Mitarbeitenden, anonym auf Missstände aufmerksam zu machen. 2022 verzeichnete die Integrity Line für Mitarbeitende drei Meldungen. Allen Meldungen wurde nachgegangen und die Fälle sind abgeschlossen, inklusive der beiden Fälle aus dem Vorjahr.
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Prinzip 2: Sicherstellung, dass sich das eigene Unternehmen nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt |
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- Hinsichtlich der Menschenrechtsverletzungen liegt für Geberit das grösste Risiko bei den Lieferanten, die nur indirekt beeinflusst werden können. Geberit setzt alles daran, dieses Risiko zu minimieren, und verpflichtet Geschäftspartner und Lieferanten zur Einhaltung umfassender Standards. Siehe Nachhaltigkeitsstrategie, Managementansatz Beschaffung
- Der Verhaltenskodex für Lieferanten soll sicherstellen, dass diese entsprechend internen und externen Richtlinien wie den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den ILO-Kernarbeitsnormen handeln. Bis Ende 2022 haben insgesamt 3 296 direkte und indirekte Lieferanten den Verhaltenskodex unterzeichnet, womit über 90% des gesamten Einkaufswerts abgedeckt sind. 2022 wurden 167 Lieferanten in der aus Sicht von Geberit definierten höchsten Risikoklasse identifiziert, was rund 7% des Einkaufswerts von Geberit entspricht. Bei diesen Lieferanten erfolgt eine systematische Planung und Durchführung von Audits. Siehe Verhaltenskodex für Lieferanten, Managementansatz Beschaffung
- 2022 wurden in China, in der Türkei sowie in Bosnien und Herzegowina vier Third-Party Audits bei Lieferanten durchgeführt. Die im Verhaltenskodex für Lieferanten festgehaltenen Verpflichtungen wurden mehrheitlich eingehalten. Bei Abweichungen wurden entsprechende Korrekturmassnahmen vereinbart. Siehe GRI 414-2
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Arbeitspraktiken |
Prinzip 3: Wahrung der Vereinigungsfreiheit und wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen |
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- In der Geberit Gruppe werden im Sinn der ILO-Kernarbeitsnormen keine Rechte auf die Ausübung der Vereinigungsfreiheit oder auf Kollektivverhandlungen eingeschränkt. Dies wird jährlich im Rahmen einer gruppenweiten Umfrage überprüft. 2022 lagen keine Einschränkungen vor. Siehe GRI 407
- Gegenwärtig gelten für 9 635 Mitarbeitende und damit 81% aller Mitarbeitenden Kollektivvereinbarungen (z. B. Gesamtarbeitsverträge, Tarifverträge). In Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, Finnland, Schweden, Polen und der Ukraine unterstehen rund 90% der Mitarbeitenden einem Gesamtarbeitsvertrag oder Tarifverträgen. In den USA gibt es keine Kollektivvereinbarungen mit den Mitarbeitenden. Die Anstellungsbedingungen von Mitarbeitenden ohne Kollektivvereinbarungen sind ebenfalls marktkonform. Siehe GRI 2-30
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Prinzip 4: Abschaffung jeder Art von Zwangsarbeit Prinzip 5: Abschaffung der Kinderarbeit |
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- Die Exposition von Geberit bezüglich Zwangs- oder Kinderarbeit wird aufgrund der Branche, des Geschäftsmodells und der Länder, in denen Geschäftstätigkeiten ausgeübt werden, der hohen Fertigungstiefe sowie der hohen Qualitätsanforderungen in der Lieferkette als gering betrachtet. Siehe GRI 408, GRI 409
- Geberit lehnt Zwangs- und Kinderarbeit kategorisch ab. 2022 wurde gemäss der jährlichen Umfrage gruppenweit kein Fall von Zwangs- oder Kinderarbeit festgestellt. Auch bei Lieferanten wurden im Rahmen der durchgeführten Überprüfungen keine Fälle bekannt. Die im Verhaltenskodex für Lieferanten festgelegten Grundsätze beziehen die Anerkennung der ILO-Kernarbeitsnormen zum Ausschluss von Zwangs- oder Kinderarbeit ausdrücklich mit ein. Siehe GRI 408, GRI 409
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Prinzip 6: Beseitigung der Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung |
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- Der Geberit Verhaltenskodex benennt klar, wie sich Mitarbeitende verhalten sollen und wie Geberit die Verantwortung als Arbeitgeber wahrnimmt, um im Sinn der ILO-Kernarbeitsnormen der Diskriminierung entgegenzuwirken. 2022 gab es gemäss der jährlichen, gruppenweiten Überprüfung zwei Fälle von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Beide beschuldigten Personen haben das Unternehmen verlassen. Zudem gab es eine Beschwerde bezüglich Diskriminierung, die nicht bestätigt werden konnte. Siehe GRI 406-1
- Die Personalpolitik und Einstellungspraktiken von Geberit unterscheiden nicht zwischen Mitgliedern der lokalen Nachbarschaft und anderen Bewerbern oder Mitarbeitenden. Siehe GRI 406
- Der Schutz der Gleichheitsgrundsätze ist im Geberit Verhaltenskodex verankert. Hierzu gehört, dass keiner und keine der Mitarbeitenden aufgrund des Geschlechts diskriminiert werden darf. Eine faire und gleichberechtigte Entlöhnung von Männern und Frauen ist für Geberit selbstverständlich. Dies wurde 2021 im Rahmen der jährlichen Umfrage gruppenweit geprüft und belegt. Die zertifizierte Prüfgesellschaft PwC kontrollierte und bestätigte die korrekte Durchführung der Analyse. Der Frauenanteil in der Belegschaft betrug Ende 2022 insgesamt 24% und im Management 11%. Siehe GRI 405, Geberit Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden
- Im Rahmen des Moduls «Vielfalt & Chancengleichheit» der Nachhaltigkeitsstrategie werden Massnahmen definiert und eine gruppenweite Richtlinie zu Vielfalt und Chancengleichheit erarbeitet. Es ist geplant, die Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen zu verstärken und sich für die Förderung inklusiver Arbeitsplätze einzusetzen. Siehe Nachhaltigkeitsstrategie
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Umweltschutz |
Prinzip 7: Unterstützung eines Vorsorgeansatzes im Umgang mit Umweltproblemen |
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- Geberit verfügt bereits seit 1990 über eine langfristig ausgerichtete Umwelt- und später weiterentwickelte Nachhaltigkeitsstrategie und hat sich zu einer umweltfreundlichen und ressourceneffizienten Produktion sowie zur Entwicklung von innovativen, wassersparenden und nachhaltigen Produkten verpflichtet. Dies wird auch im Geberit Kompass als Führungsprinzip festgehalten. Umweltkriterien werden in allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Dabei wird ein nachweislich hoher Standard erreicht, der häufig über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Siehe Geberit Kompass
- Kernelement der seit 2022 umgesetzten neuen CO2-Strategie ist deren Integration in sämtliche relevante Geschäftsprozesse. Nebst einer verbesserten Transparenz durch ein umfängliches, monatliches CO2-Reporting stehen die Messbarkeit und direkte Verantwortung des Managements und der Mitarbeitenden mittels kurz- und mittelfristiger Ziele im Zentrum. Neu wird die jährliche Zielerreichung bezüglich der CO2-Reduktion für das gesamte Gruppenmanagement (rund 220 Führungskräfte) sowie die Mitarbeitenden in der Schweiz (insgesamt 1 500 Mitarbeitende) mit einer Gewichtung von 20% bonusrelevant. Um die CO2-reduzierenden Aktivitäten bestmöglich in die Geschäftsprozesse zu integrieren, wurde in 2022 ein internes CO2-Pricing eingeführt. Einmal pro Jahr wird von der Konzernleitung im Rahmen des Budgets ein CO2-Referenzpreis vorgeschlagen und vom Verwaltungsrat freigegeben. Dieser CO2-Preis dient als Entscheidungsgrundlage für Investitionen in energie- bzw. in CO2-reduzierende Massnahmen.
- Im Berichtsjahr wurde die Berechnung der CO2-Emissionen mit neuen Basisdaten aktualisiert sowie auf lokalen Strommix (marktbasiert) umgestellt. Die CO2-Emissionen betrugen 2022 (Scope 1 und 2) 150 591 t (Vorjahr 183 886 t), was einer Abnahme von 18,1% entspricht. Die CO2-Intensität konnte im gleichen Zeitraum (CO2-Emissionen pro währungsbereinigten Nettoumsatz) um 21,9% reduziert werden und liegt damit deutlich über dem Zielwert von 5% pro Jahr. Siehe GRI 305-2, GRI 305-4
- Seit der Übernahme des energieintensiven Keramikgeschäfts im Jahr 2015 ist es Geberit gelungen, die CO2-Intensität um 56,4% zu reduzieren. Auch in Zukunft soll die CO2-Intensität durchschnittlich um 5% jährlich sinken. Damit plant Geberit eine langfristige Reduktion der absoluten CO2-Emissionen von 183 886 t im Jahr 2021 auf 121 000 t bis 2035. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2015 soll sich der relative CO2-Ausstoss um 70% bis 2030 bzw. um 80% bis 2035 und die absoluten CO2-Emissionen um 47% bis 2030 bzw. 50% bis 2035 reduzieren. Die anvisierte Reduktion der Emissionen (Scope 1 und 2) entspricht einem Beitrag für einen Absenkpfad, der die CO2-Emissionen auf «deutlich unter 2°C» über dem vorindustriellen Niveau begrenzt. Siehe GRI 305
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Prinzip 8: Ergreifung von Schritten zur Förderung einer grösseren Verantwortung gegenüber der Umwelt |
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- Die Geberit Gruppe verfügt über ein Gruppenzertifikat nach ISO 9001 für Qualität, ISO 14001 für Umwelt und ISO 45001 für Arbeitssicherheit und Gesundheit mit Gültigkeit bis 2024. Die jährliche Erstellung einer Betriebsökobilanz ist bei Geberit seit 1991 fester Bestandteil der Umweltstrategie. Die absolute Umweltbelastung reduzierte sich im Jahr 2022 um 17,1%. Die Ökoeffizienz (Umweltbelastung pro währungsbereinigten Nettoumsatz) verbesserte sich um 20,9% und liegt damit deutlich über dem Zielwert von 5% pro Jahr. Siehe ISO-Gruppenzertifikat, Umwelt, Nachhaltigkeitsstrategie
- Zentrale Hebel des Energiemanagements und der neuen CO2-Strategie sind Massnahmen zur Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und Energiebeschaffung in den Werken. Die entsprechenden Massnahmen werden mittels eines Masterplans Energie und eines rollierenden CO2-Forecastings der wesentlichen Werke umgesetzt. Der Anteil erneuerbarer Energien wird im gesamten Betrieb weiter ausgebaut, stets unter Berücksichtigung des internen CO2-Referenzpreises und der Wirtschaftlichkeit der geplanten Vorhaben. Siehe GRI 302
- Schon im Entwicklungsprozess werden möglichst umweltfreundliche Materialien und Funktionsprinzipien gewählt, Risiken minimiert und eine hohe Ressourceneffizienz angestrebt. Ecodesign ist seit 2007 ein integraler Bestandteil der Entwicklungsprozesse und wurde bereits in über 180 Entwicklungsprojekten angewendet. Ecodesign wird auch bei Produktänderungen und bei Technologieprojekten umgesetzt. Jedes neue Produkt soll hinsichtlich der Umweltaspekte besser sein als sein Vorgänger. Siehe Produkte und Innovation
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Prinzip 9: Hinwirkung auf die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien |
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- Der Wasserfussabdruck entlang der Wertschöpfungskette von Geberit zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs durch die Nutzung der Produkte bei den Kunden entstehen. Deshalb können wassersparende Lösungen eine grosse Wirkung entfalten: Mit allen 2-Mengen- und Spül-Stopp-Spülkästen, die seit 1998 produziert wurden, konnten allein im Jahr 2022 rund 3 840 Mio. m3 Wasser eingespart werden. Siehe SDG Reporting
- Durch den Klimawandel kann es zu regional eingeschränkten Verfügbarkeiten von Wasser kommen. Wassersparende und ressourceneffiziente Produkte werden an Bedeutung gewinnen. Geberit nutzt diese Möglichkeit, um der weltweit steigenden Nachfrage nach wassersparenden Produkten gerecht zu werden, zu einem schonenderen Umgang mit Wasser beizutragen und investiert in wassersparende, energieeffiziente und ressourcenschonende Technologien und Produkte. Siehe TCFD Reporting
- Durch konsequentes Ecodesign bei der Produktentwicklung werden die Umweltauswirkungen der Produkte kontinuierlich verbessert. Ein aktuelles Beispiel, das besonders zur Reduzierung der Umweltbelastung bzw. der Reduktion von Wasser und CO2-Emissionen beiträgt, ist das Acanto WC mit Turboflush. Es ermöglicht verbesserte Ausspülleistung dank optimierter Hydraulik der Keramik bei minimalem Wasserverbrauch. Für weitere Beispiele siehe Produkte und Innovation
- Geberit setzt sich über Prozesse und Produkte hinaus für den sparsamen Umgang mit Wasser ein. Geberit war 2017 an der Gründung der Unified Water Label Association (UWLA; ehemals European Bathroom Forum) beteiligt. Eine der ersten Aufgaben war die Lancierung eines neuen europäischen Wasserlabels als ein freiwilliges und flexibles Instrument, das Kunden bei der Wahl von ressourceneffizienten Produkten unterstützt. Siehe Produkte und Innovation
- Nachhaltiges Bauen ist ein weltweiter Zukunftsmarkt, der stark wächst. Als führender Systemanbieter für Sanitärlösungen bietet Geberit hierfür schon heute die geeigneten Produkte an.
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Korruptionsbekämpfung |
Prinzip 10: Selbstverpflichtung, Korruption in allen Formen, einschliesslich Erpressung und Bestechlichkeit, zu begegnen |
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- Als langjähriges Mitglied von Transparency International Schweiz bekennt sich Geberit zu den hohen Standards der Korruptionsbekämpfung. Zur Prävention gibt es nebst dem Verhaltenskodex weiterführende Richtlinien und die Mitarbeitenden werden auf diesem Gebiet geschult. Siehe GRI 205
- 2022 hat die Interne Revision insgesamt 23 Gesellschaften geprüft, wobei kein Fall von Korruption festgestellt wurde.
- Seit 2017 steht den Lieferanten eine Integrity Line zur Verfügung, über die Unregelmässigkeiten im Einkaufsprozess anonym gemeldet werden können. Diese wird von einem hierauf spezialisierten externen Unternehmen betrieben. Im Berichtsjahr wurde kein Fall gemeldet. Siehe GRI 2-26
- Geberit tätigt in der Regel keine Zuwendungen an Parteien oder Politiker. Alle Spendenengagements sind parteipolitisch neutral. Dies wurde im Rahmen der jährlichen Umfrage gruppenweit geprüft und belegt.
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