Ergebnisse
Operative Flexibilität und Kostendisziplin führen zu deutlich gesteigerten operativen Margen
Trotz des sehr schwierigen Marktumfelds mit deutlich tieferen Volumina und erheblicher Lohninflation konnte die Profitabilität gesteigert werden. Die operativen Margen stiegen deutlich, das Betriebsergebnis und der operative Cashflow erhöhten sich leicht. Diese starke Leistung wurde hauptsächlich durch die hohe operative Flexibilität insbesondere in den Werken und der Logistik, die gesunkenen Rohmaterial- und Energiepreise sowie ein konsequentes Preismanagement ermöglicht.
In Schweizer Franken waren sämtliche Ergebnisse stark von negativen Währungsentwicklungen belastet. Insgesamt stieg der operative Cashflow (EBITDA) um 1,4% auf CHF 921 Mio., währungsbereinigt resultierte eine Zunahme von 7,8%. Die EBITDA-Marge stieg gegenüber der Vorjahresperiode deutlich um 310 Basispunkte auf 29,9% an. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 1,8% auf CHF 769 Mio. (währungsbereinigt +8,8%), entsprechend einer EBIT-Marge von 24,9% (Vorjahr 22,3%). Hauptsächlich aufgrund eines positiven steuerlichen Einmaleffekts im Vorjahr sowie eines im Vorjahresvergleich negativeren Finanzergebnisses nahm das Nettoergebnis um 12,6% auf CHF 617 Mio. ab (währungsbereinigt -6,3%), was einer Nettoumsatzrendite von 20,0% (Vorjahr 20,8%) entspricht. Der Gewinn je Aktie ging 10,2% zurück auf CHF 18.39 (Vorjahr CHF 20.48). Dabei führten die positiven Effekte des Aktienrückkauf-Programms dazu, dass die Abnahme im Vergleich zur Entwicklung beim Nettoergebnis jedoch unterproportional ausfiel. Währungsbereinigt resultierte eine Abnahme von 3,7%.
Betriebsaufwand trotz Inflationsdruck unter Kontrolle
Währungseffekte beeinflussten alle Positionen des Betriebsaufwands positiv. Der Warenaufwand sank um 17,5% auf CHF 887 Mio., wobei sich der Anteil am Nettoumsatz deutlich von 31,7% im Vorjahr auf 28,8% reduzierte. Begründet ist diese Abnahme durch die erhöhten Verkaufspreise und die nach einem Anstieg im ersten Quartal während des restlichen Jahres kontinuierlich sinkenden Rohmaterialpreise. Im Vorjahresvergleich betrugen die Auswirkungen der Preisveränderungen bei den Rohmaterialien in lokalen Währungen -2,6% respektive CHF -25 Mio. Trotz tariflich bedingter Gehaltserhöhungen sank der Personalaufwand um 3,4% auf CHF 750 Mio., was 24,3% des Nettoumsatzes (Vorjahr 22,9%) entspricht. Der Rückgang ist im über das Jahr betrachtet tieferen Personalbestand begründet. Der sonstige Betriebsaufwand netto nahm um 16,8% auf CHF 526 Mio. ab. Dies war hauptsächlich auf den Volumenrückgang sowie auf die in dieser Position enthaltenen, rückläufigen Energiekosten und die im Rahmen der operativen Flexibilität tieferen Marketingkosten zurückzuführen. Die Abschreibungen stiegen um 3,5% auf CHF 132 Mio. Die Amortisationen auf immateriellen Anlagen nahmen als Folge von im Vorjahresvergleich wegfallenden Wertberichtigungen auf CHF 20 Mio. ab (Vorjahr CHF 25 Mio.).
Das Netto-Finanzergebnis betrug CHF -27 Mio. (Vorjahr CHF -14 Mio.). Der tiefere Wert ist durch die höhere Zinsbelastung aufgrund angestiegener Nettoschulden, des angestiegenen Zinsniveaus und Wechselkursverlusten begründet. Der Steueraufwand nahm als Folge eines positiven Einmaleffekts im Vorjahr von CHF 35 Mio. auf CHF 125 Mio. zu. Daraus ergab sich eine Steuerquote von 16,8% (Vorjahr 4,7%).
Free Cashflow gesteigert
Der Free Cashflow stieg trotz des schwierigen Marktumfelds um 11,3% auf CHF 625 Mio. Dies war auf den höheren operativen Cashflow sowie auf eine im Vorjahresvergleich positive Entwicklung im Nettoumlaufvermögen zurückzuführen. Mindernd wirkte sich hingegen das deutlich höhere Investitionsvolumen aus (vgl. auch Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe, Note 27). Die Free-Cashflow-Marge erreichte 20,3% (Vorjahr 16,6%). Im Berichtsjahr wurden CHF 662 Mio. beziehungsweise 106% des Free Cashflows im Rahmen der Dividendenzahlung und des Aktienrückkauf-Programms an die Aktionäre ausgeschüttet.