Ergebnisse
Deutlich höhere Kosten beeinflussten operative Margen negativ
Die massiv angestiegenen Kosten sowie die Währungsentwicklung beeinflussten die Ergebnisse im Jahr 2022 auf allen Stufen deutlich negativ. Der operative Cashflow (EBITDA) ging um 15,0% auf CHF 909 Mio. zurück, was einer EBITDA-Marge von 26,8% (Vorjahr 30,9%) entspricht. Im Berichtsjahr stiegen die Preise im Vergleich zur Vorjahresperiode bei den Rohmaterialien insgesamt währungsbereinigt um 19% und bei der Energie um 101%, was zusätzliche Kosten von CHF 244 Mio. verursachte. Aufgrund des mehrstufigen Vertriebs in der Sanitärindustrie können Verkaufspreisanpassungen nur mit einer zeitlichen Verzögerung umgesetzt werden, weshalb die höheren Rohmaterial- und Energiepreise im Jahr 2022 noch nicht vollständig kompensiert wurden. Tarifbedingt angestiegene Personalkosten, weitere Investitionen in die Digitalisierung sowie die ungünstige Währungsentwicklung belasteten die operativen Margen zusätzlich.
Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 16,3% auf CHF 755 Mio. ab, was einer EBIT-Marge von 22,3% (Vorjahr 26,1%) entspricht. Beim Nettoergebnis führten der Rückgang bei den operativen Ergebnissen, ein Finanzergebnis praktisch auf Vorjahresniveau sowie eine – aufgrund eines positiven Einmaleffekts – deutlich tiefere Steuerquote insgesamt zu einer unterproportionalen Abnahme von 6,5% auf CHF 706 Mio. Dies entspricht einer Nettoumsatzrendite von 20,8% (Vorjahr 21,8%). Das beschleunigte Aktienrückkauf-Programm wirkte sich positiv auf den Gewinn je Aktie aus, der lediglich um 4,0% auf CHF 20.48 (Vorjahr CHF 21.34) zurückging. In lokalen Währungen stieg der Gewinn pro Aktie um 4,7%.
Betriebsaufwand trotz Inflationsdruck unter Kontrolle
Währungseffekte beeinflussten alle Positionen des Betriebsaufwands positiv. Der Warenaufwand erhöhte sich trotzdem um 7,8% auf CHF 1 075 Mio., wobei der Anteil am Nettoumsatz von 28,8% im Vorjahr auf 31,7% deutlich anstieg. Begründet war diese Zunahme wie bereits im Vorjahr durch pandemiebedingt historische Preisanstiege beim für Geberit relevanten Warenkorb – sowohl bei den Kunststoffen wie auch bei den industriellen Metallen. Im Vorjahresvergleich betrug die Preissteigerung in lokalen Währungen 18,7% respektive CHF 189 Mio. Der Personalaufwand sank aufgrund der Wechselkursentwicklung und des über das Jahr betrachtet tieferen Personalbestands und trotz tariflich bedingten Gehaltserhöhungen um 4,4% auf CHF 776 Mio., was 22,9% des Nettoumsatzes (Vorjahr 23,5%) entspricht. Der sonstige Betriebsaufwand netto nahm um 8,7% auf CHF 633 Mio. zu. Dies war hauptsächlich auf den Volumenrückgang und auf die in dieser Position enthaltenen, massiv angestiegenen Energiekosten zurückzuführen. Die Abschreibungen gingen um 4,3% auf CHF 128 Mio. zurück. Die Amortisationen auf immateriellen Anlagen nahmen als Folge von Wertberichtigungen auf zwei Keramikmarken im Jahr 2021 auf CHF 25 Mio. ab (Vorjahr CHF 34 Mio.).
Das Netto-Finanzergebnis verblieb mit CHF -14 Mio. (Vorjahr CHF -13 Mio.) praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Der Steueraufwand nahm als Folge eines positiven Einmaleffekts von CHF 133 Mio. auf CHF 35 Mio. ab. Daraus ergab sich eine Steuerquote von 4,7% (Vorjahr 14,9%).
Tieferer Free Cashflow
Der Free Cashflow ging um 30,6% auf CHF 562 Mio. zurück, was hauptsächlich auf den tieferen operativen Cashflow, negative Auswirkungen aus Veränderungen im Nettoumlaufvermögen und den stark negativen Währungseffekt zurückzuführen war. Positiv wirkten sich die im Vorjahresvergleich tieferen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagen aus (vgl. auch Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe, Note 27). Die Free-Cashflow-Marge erreichte 16,6% (Vorjahr 23,4%). Im Berichtsjahr wurden CHF 1 003 Mio. beziehungsweise 178% des Free Cashflows im Rahmen der Dividendenzahlung und des Aktienrückkauf-Programms an die Aktionäre ausgeschüttet.