Geschäftsbericht 2024

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In Rapperswil-Jona (CH) stellt Geberit aus ungenutzten Rohrteilen neue Fittings her. Das innovative Pilotprojekt schont nicht nur Rohstoffe, sondern ist auch ökonomisch vorteilhaft.

Viele kennen es vom Frühstückstisch: Der Brotanschnitt bleibt oft liegen. Statt die Reste wegzuwerfen, verwandeln Hobbyköche sie in Croutons oder Paniermehl. So landen die Brotstücke nicht im Kompost oder Abfall.

Ähnlich geht Geberit in einem Pilotprojekt in Rapperswil-Jona (CH) vor. Statt Brot werden Abschnitte von Kunststoffrohren wiederverwendet: Übrig gebliebene Silent-db20-Rohrstücke werden im Produktionswerk zermahlen und zur Herstellung neuer Fittings genutzt.

Die Verarbeitung des Verschnitts ist günstiger als der Kauf von Neumaterial.

Silvio Gächter, Projektleiter und Prozessingenieur

20%

Rücklaufmaterial

Ein neues Fitting kann bis zu einem Fünftel Rücklaufmaterial enthalten.

Verschnitt aus der Vorfabrikationsindustrie

Die Rohrreste – der sogenannte Verschnitt – stammen vom Unternehmen PE Fabrikations AG, einem Vorfabrikanten des Schweizer Sanitärgewerbes. Im Auftrag von Sanitärbetrieben schweissen dort Mitarbeitende täglich Dutzende Ablaufstränge zusammen. Die vorgefertigten Rohrleitungen reduzieren die Montagezeit auf der Baustelle erheblich. Vor allem beim Kürzen der Rohre fällt Restmaterial an, das bisher in der Abfallverbrennungsanlage landete.

Nun wird dieses Material mehrmals pro Jahr zu Geberit transportiert. Projektleiter Silvio Gächter sagt: «Am wichtigsten ist die Wareneingangskontrolle. Wir müssen sicherstellen, dass das Material sauber und sortenrein ist.»

80% neues Silent-db20-Granulat + 20% Silent-db20-Mahlgut = neues Silent-db20-Fitting
80% neues Silent-db20-Granulat + 20% Silent-db20-Mahlgut = neues Silent-db20-Fitting
Ein Mitarbeiter der PE Fabrikations AG bei der Vorfertigung eines Ablaufstranges.
Ein Mitarbeiter der PE Fabrikations AG bei der Vorfertigung eines Ablaufstranges.
Rohre kürzen: Bei der Vorfertigung von Ablaufsträngen fällt einiges an Verschnittmaterial an.
Rohre kürzen: Bei der Vorfertigung von Ablaufsträngen fällt einiges an Verschnittmaterial an.
In dieser Mühle in Rapperswil-Jona werden die Silent-db20-Rohrreste zermahlen.
Das Restmaterial wird bei der PE Fabrikations AG sortenrein in Gitterboxen gesammelt.
Das Restmaterial wird bei der «PE Fabrikations AG» sortenrein in Gitterboxen gesammelt.
Silvio Gächter, Prozessingenieur bei Geberit
Silvio Gächter, Prozessingenieur bei Geberit
In dieser Mühle in Rapperswil-Jona werden die Silent-db20-Rohrreste zermahlen.
Blick in den Mühlebunker: Die Silent-db20-Rohrreste wurden zu Mahlgut zerkleinert.
Blick in den Mühlebunker: Die Silent-db20-Rohrreste wurden zu Mahlgut zerkleinert.

Eine Win-win-Situation

«Aktuell können wir der Produktion bis zu einem Fünftel Rücklaufmaterial beimischen», sagt Silvio Gächter. Diese Wiederverwertung ist ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich zugleich: «Die Verarbeitung des Verschnitts ist günstiger als der Kauf von Neumaterial, und die Vorfabrikationsunternehmen sparen Abfallgebühren.»