Geberit ist eine sehr soziale Firma


Sonja Bruhin ist 64 Jahre alt und seit Geburt blind, spricht über Veränderungen und Herausforderungen in den letzten 40 Jahren in der Produktion bei Geberit in Rapperswil-Jona (CH).
Sonja Bruhin, wie hat deine berufliche Reise begonnen?
Ich bin seit Geburt blind, besuchte die Blindenschule und kam 1984 mit 23 Jahren zu Geberit. Ich war am Förderband tätig und habe händisch das Füllventil zusammengesteckt. Damit ich ein Gefühl für die Abstände der Teilchen bekam, brachte mein Chef Klebstreifen auf dem Förderband an, die ich ertasten konnte. Vor 13 Jahren wechselte ich zur Geberit Apparate AG. Im Dusch-WC-Bereich bin ich mit Verpackungsarbeiten und Vormontagearbeiten am Schweissapparat beschäftigt.

Was waren deine grössten Herausforderungen?
Mein Job muss blind ausführbar sein. Muss ich für einen Arbeitsschritt eine Maschine bedienen, brauche ich Unterstützung. Das war aber nie ein Problem. Geberit ist eine sehr soziale Firma. Hier ist man sehr hilfsbereit.
Mein Job muss blind ausführbar sein.
Was hat sich in 40 Jahren bei Geberit verändert?
Viele Produktteile und Verpackungen sind deutlich kompakter, leichter und handlicher geworden. Früher gab es haufenweise Material in grossen Schachteln oder Harassen. Heute liegt es in kleinen Behältern auf dem Regal an einem fixen Platz. Diese Ordnung kommt mir sehr entgegen.

Auf welche Erfolge bist du stolz?
Bei Ferienabwesenheiten übernehme ich teils Aufgaben, die ich von früher kenne. Wenn ich dann feststelle, dass ich die einzelnen Arbeitsschritte wieder abrufen kann, freue ich mich sehr. Ich habe ein gutes Erinnerungsvermögen.