Marktumfeld

Schwache Baukonjunktur und geopolitische Spannungen

Das Baumarktforschungsnetzwerk Euroconstruct rechnete im November 2024 für Europa mit einem Rückgang von -3,3% im Hochbau für das Gesamtjahr 2024. Damit ergab sich eine etwas weniger negative Schätzung als die vom Juni 2024 (-4,0%). Die Neubauten waren gemäss der aktuellen Schätzung mit -6,1% stärker rückläufig als das Renovationsgeschäft (-1,2%). Dabei war der Rückgang vor allem auf den Wohnungsbau zurückzuführen (-4,8%), während der Nicht-Wohnungsbau relativ stabil blieb. Die meisten für Geberit umsatzmässig bedeutenden Länder entwickelten sich im Jahr 2024 rückläufig bis stark rückläufig: Niederlande -2,6%, Deutschland -3,7%, Dänemark -3,8%, Österreich -5,5%, Frankreich -5,7%, Finnland -5,9%, Norwegen -6,2%, Italien -6,4% und Schweden -8,6%. Nur die Iberische Halbinsel verzeichnete ein positives Wachstum (Spanien +1,8%, Portugal +1,2%), während sich die Schweiz stabil entwickelte (+0,3%).

Rund 80% des gesamten europäischen Bauvolumens von EUR 2 211 Mrd. entfielen 2024 auf den Hochbau. Die Verteilung des Hochbauvolumens zwischen Wohnungsbau und Nicht-Wohnungsbau lag unverändert bei rund 60 zu 40%. Der Anteil des Neubaus am gesamten Hochbau blieb auch 2024 hinter dem Renovationsgeschäft zurück.

In den USA stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemäss Schätzungen des Bureau of Economic Analysis um +2,8% (Vorjahr +2,9%), während die Inflation laut Bureau of Labor Statistics auf +2,9% (Vorjahr +3,4%) zurückging. Die Investitionen in den Hochbau nahmen gemäss Zahlen des United States Census Bureau im Jahresvergleich um +4,6% zu. Innerhalb des Hochbaus erhöhten sich die Investitionen im Wohnungsbau um +6,1% und im Nicht-Wohnungsbau um +3,9%. In den für Geberit wichtigen Segmenten Gesundheitswesen/Krankenhäuser und Schulen/Universitäten drehte sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr ins Negative, respektive verlangsamte sich deutlich mit -1,8% und +4,5% (Vorjahr +12,5% und +19,1%).

In der Region Fernost/Pazifik lag das Wirtschaftswachstum im Berichtsjahr mit +4,1% über der weltweiten Entwicklung der Wirtschaft von +2,7%. Mit einem Anteil von rund 51% resultierte erneut der grösste Teil des globalen Wirtschaftswachstums aus der Region Fernost/Pazifik. China wuchs leicht schwächer als im Vorjahr; die Immobilienkrise wirkte sich auch im Jahr 2024 negativ auf den Wohnungsbau aus.

In der Region Nahost/Afrika betrug das Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 +2,4% – genau wie im Vorjahr.

(Vorgenannte Zahlen zur Weltwirtschaft und Entwicklung Fernost/Pazifik sowie Nahost/Afrika gemäss IMF World Economic Outlook, Oktober 2024)