Geschäftsbericht 2024

Geschäftsbericht 2024

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Soziale Verantwortung

Soziale Verantwortung bei Geberit

Unser Ansatz

Der effiziente Transport von Wasser in Gebäuden zählt zu den Kernkompetenzen von Geberit. Dabei werden optimale Hygienestandards gewährleistet und ein sparsamer Umgang mit den Ressourcen gefördert, was einen zentralen Beitrag zu einer ökologischen und nachhaltigen Entwicklung darstellt. Dafür setzt sich das Unternehmen mit Qualität, Innovation und Ausbildung ein.

Geberit übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. Das soziale Engagement konzentriert sich einerseits auf Projekte und Initiativen, die eine Verbesserung der sanitären Infrastruktur und des Zugangs zu Wasser sowie die Förderung von Berufsbildung in der Sanitärbranche anstreben. Andererseits werden inklusive Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen gefördert. Das Unternehmen unterstützt standortnahe Werkstätten beziehungsweise schafft inklusive Arbeitsstellen innerhalb der eigenen Betriebe. Mit beiden Ansätzen wird ein Beitrag dazu geleistet, die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern, vgl. Geberit Kompass.

Seit dem Referenzjahr 2015 stieg die Gesamtsumme aus Aufträgen, Spenden und Zuwendungen an gemeinnützige Institutionen um rund 50% von CHF 8,6 Mio. auf CHF 13,0 Mio.

Projekte mit Lernenden

Seit 2008 werden Sozialprojekte mit eigenen Lernenden durchgeführt. Dieses soziale Engagement hat inzwischen Tradition: Jedes Jahr renovieren Geberit Lernende unter fachlicher Aufsicht sanitäre Anlagen in Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsinstitutionen in einer armutsbetroffenen Region. Die jungen Menschen erwerben bei ihrem Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern nicht nur interkulturelle, sprachliche, berufliche und soziale Kompetenzen, sondern agieren auch als Botschafter für das Unternehmen und dessen gesellschaftliches Engagement. Die Sozialprojekte leisten einen konkreten Beitrag zum Ziel 6 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, weltweit allen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung zu ermöglichen. Im Jahr 2024 reisten zehn Lernende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Siem Reap in Kambodscha. In Zusammenarbeit mit der Schweizer NGO «Kamboo Project» installierten sie neue WCs, Urinale und Waschbecken in der Svay Thom Primary School. Die sanitären Anlagen der Schule wurden dadurch verdoppelt und kommen 1 800 Schülerinnen und Schülern sowie deren 80 Lehrpersonen zugute.

Global engagiert

Mit der Strategie des sozialen Engagements stärkt Geberit explizit den Beitrag des Unternehmens zum Ziel 4 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen: Förderung von inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung für alle. Im Berichtsjahr wurde die bisherige Unterstützung für das Berufsbildungsprogramm der Hilti Foundation in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Stiftung Swisscontact in Kenia zu einer Partnerschaft erweitert. Ziel der Partnerschaft ist der Aufbau und die Etablierung eines Berufsbildungsprogramms für Sanitärinstallateure nach dem schweizerischen Modell der dualen Berufsbildung. Geberit finanzierte das Trainingszentrum in Karen in der Nähe von Nairobi und stattete es aus. Neben Materialspenden war Geberit massgeblich an der Ausarbeitung des Curriculums für das duale Berufsbildungsprogramm der Hilti Foundation sowie an der Weiterbildung der Berufslehrpersonen und am Coaching für die Lehrmeister beteiligt. Zudem wurden die lokalen Lernenden mit Stipendien unterstützt. 2024 haben 44 Lernende ihre Ausbildung im Sanitärbereich abgeschlossen und rund 150 junge Menschen die Ausbildung aufgenommen. Rund 20 lokale Sanitärbetriebe beteiligen sich am Programm als Lehrbetriebe.

Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine führte die lokale Geberit Vertriebsgesellschaft in der Ukraine ein langjähriges Projekt fort, mit dem die Ausbildung in sechs Berufen, unter anderem als Sanitärfachkraft, unterstützt wird. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), der schweizerischen Stiftung Swisscontact sowie mit dem ukrainischen Bildungsministerium umgesetzt. Bis Ende Juni 2024 (erste Umsetzungsphase Juli 2023–Juni 2024) haben 479 Personen, darunter 14 Frauen, die Ausbildung abgeschlossen, weitere 1 057 Personen nahmen an diversen Weiterbildungskursen teil. 585 Personen haben die Ausbildung neu aufgenommen. Zudem unterstützte Geberit 19 ukrainische Berufsschulen mit Material und Ausrüstung.

Grundsätzlich werden Sozialprojekte regelmässig – auch nach dem Abschluss der entsprechenden Projekte – von eigenen Mitarbeitenden im jeweiligen Land oder in Partnerschaft mit NGOs begleitet und evaluiert.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr Spenden inklusive Produktspenden und finanzielle Beiträge in der Höhe von CHF 4,1 Mio. (Vorjahr CHF 3,7 Mio.) getätigt.

Integration und Inklusion

Das soziale Engagement der Geberit Gruppe wird durch eine Vielzahl von Initiativen zu Inklusion und sozialem Zusammenhalt auf lokaler Ebene ergänzt. An verschiedenen Geberit Standorten in Europa, beispielsweise in Deutschland, Österreich, Polen, Frankreich und in der Schweiz, werden regelmässig Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen mit Montage- oder Verpackungsarbeiten beauftragt. Im Berichtsjahr belief sich die Auftragssumme dafür auf CHF 8,9 Mio.

Spenden und Zuwendungen

Für eine Übersicht zu Spenden und finanziellen Zuwendungen, vgl. Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen. Alle Spenden sind parteipolitisch neutral. Es wurden keine Zuwendungen an Parteien und Politiker getätigt. Dies wird weltweit im Rahmen der jährlichen Überprüfung des Verhaltenskodex sichergestellt.