Geschäftsbericht 2024

Geschäftsbericht 2024

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Risikomanagement

Die Geberit Gruppe verfügt über ein vom Verwaltungsrat genehmigtes Risikomanagementsystem. Dieses System umfasst einen strukturierten Prozess zur Erfassung und zum Management von diversen Risiken inklusive ESG-bezogener Risiken.

Der Risikomanagement-Prozess beinhaltet folgende Schritte:

  1. Risikoidentifikation und ‑klassifizierung: ordnungsgemässe Identifikation und Bewertung der wesentlichen Risiken. Diese werden alle zwei Jahre vom Verwaltungsrat und der Konzernleitung eingehend diskutiert.
  2. Risikoanalyse: Bewertung spezifischer Geschäftsrisiken und Analyse der Veränderungen seit der letzten Umfrage. Die Eintrittwahrscheinlichkeit (Probability of Occurrence) wird anhand einer Skala von unwahrscheinlich (1) bis häufig (5) bewertet. Um die Auswirkungen eines identifizierten Risikos zu skalieren, wird die Skala der Auswirkungen des Risikoeintritts (Impact of Risk Event) verwendet. Die Skala reicht von unbedeutend (1) bis sehr kritisch (5). Basierend auf der Kombination der beiden Scores werden die Risiken klassifiziert.
  3. Risikosteuerung: Für jedes Risiko werden Instrumente, Massnahmen und Verantwortlichkeiten definiert und in regelmässigen Abständen überprüft.
  4. Risikoreporting: Die regelmässige Berichterstattung an die Konzernleitung und den Verwaltungsrat ist Teil der Risikoerhebung, die alle zwei Jahre durchgeführt wird.

Die Konzernleitung steuert operativ das Risikomanagement, während Verantwortliche für einzelne Risiken konkrete Massnahmen umsetzen und kontrollieren. Die interne Revision koordiniert den Prozess und erstellt alle zwei Jahre einen Risikobericht für den Verwaltungsrat. Zusätzlich werden wesentliche Risiken regelmässig in Konzernleitungs- und Verwaltungsratssitzungen besprochen.

Für weitere Informationen zum Risikomanagement von Geberit siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Strategie und Ziele > Risikomanagement sowie Berichtsteil > Corporate Governance > Verwaltungsrat > Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Konzernleitung. Für eine Übersicht zu Compliance-Themen des Konzerns siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2024 > Compliance.

Umgang mit klimabezogenen Risiken und Chancen

Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel sind ein integraler Bestandteil des gesamten Risikomanagementsystems.

Gemäss den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) Art. 964a ff. OR-Inhaltsindex wird zwischen physischen Risiken sowie Übergangsrisiken und ‑chancen unterschieden. Geberit überprüft und bewertet diese Risiken und deren finanzielle Bedeutung regelmässig im Rahmen des Risikomanagements.

Physische Risiken umfassen sowohl kurzfristige, extreme Wetterereignisse als auch langfristige, lokale Veränderungen wie steigende Durchschnittstemperaturen, höhere Meeresspiegel und häufigere Trockenperioden. Diese kurz- und langfristigen Effekte können Sachschäden an der Infrastruktur verursachen, die Logistik beeinträchtigen oder zu Unterbrechungen in der Lieferkette führen. Steigende Temperaturen und häufigere Hitzetage erhöhen den Energiebedarf für die Kühlung von Maschinen, Prozessen und Arbeitsplätzen im Sommer, während der Heizbedarf für Gebäude im Winter möglicherweise sinkt. Ein höherer Meeresspiegel kann zudem den Schutz von Produktionsstandorten in Küstennähe vor Überflutungen erforderlich machen.

Insgesamt werden die physischen Risiken, die vor allem die Bereiche Beschaffung, Produktion und Logistik betreffen, in Bezug auf ihre finanziellen Auswirkungen als gering bis moderat eingeschätzt.

Übergangsrisiken und ‑chancen ergeben sich durch neue gesetzliche, technologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends und Rahmenbedingungen, die durch den Klimawandel ausgelöst werden.

  • Änderungen von Umweltschutzbestimmungen und strengere Regulierungen können höhere Anforderungen an die Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien mit sich bringen sowie zu steigenden CO₂-Abgaben auf Treib- und Brennstoffe und damit zu höheren Energiekosten führen. Auch im Bereich Wasser kann es aufgrund geringerer Verfügbarkeit und Verschlechterung der Qualität zu verschärften Auflagen kommen. Dies würde die Nachfrage nach wassersparenden Sanitärsystemen, insbesondere bei den WCs, verstärken, wodurch Geberit zusätzlichen Umsatz generieren könnte.
  • Der Trend hin zur Ressourceneffizienz und zur Kreislaufwirtschaft führt zu steigenden Anforderungen an die Qualität, die Langlebigkeit, die Reparierbarkeit und das Recycling von Produkten und Baustoffen. Diese Entwicklungen können Auswirkungen auf das Produktportfolio und die Produktionswerke haben. Zudem steigen die Erwartungen von Kundschaft, Investoren und Mitarbeitenden hinsichtlich nachhaltiger, CO2-reduzierter Produkte und Dienstleistungen. Geberit ist mit den qualitativ hochwertigen und langlebigen Produkten gut aufgestellt und könnte zusätzlichen Umsatz erwirtschaften.
  • Die grösste Chance ergibt sich für den Schweizer Sanitärtechnikkonzern aus einer an vielen Orten lokal eingeschränkten Verfügbarkeit von Wasser als Folge des Klimawandels. Im Rahmen der periodisch durchgeführten Risikoanalysen im «Global Risk Report 2025» des World Economic Forums (WEF) gehört Wasserknappheit (als wesentlicher Teil des Themas Knappheit von natürlichen Ressourcen) zu den zehn globalen Risiken mit grösster Bedeutung in den nächsten zehn Jahren. Dieser Trend beeinflusst die Entwicklung von Sanitärtechnik. Wassersparende und ressourceneffiziente Produkte werden an Bedeutung gewinnen. Geberit nutzt diese Möglichkeit, um der weltweit steigenden Nachfrage nach wassersparenden Produkten gerecht zu werden, zu einem schonenden Umgang mit Wasser beizutragen und die eigene Marktposition zu stärken.

Insgesamt ergeben die sich abzeichnenden Trends und Veränderungen eher Chancen für das Unternehmen, mit innovativen, effizienten und wassersparenden Sanitärprodukten zusätzlichen Umsatz zu gewinnen.

Beurteilung der klimabezogenen Risiken und Chancen

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen klimabezogenen Risiken und Chancen, die das Unternehmen identifiziert und bewertet hat. Dabei wurden sowohl kurzfristige als auch mittel- und langfristige Entwicklungen berücksichtigt.

Physische Risiken

Physikalische Risiken

Risiko

 

Charakterisierung

 

Beschreibung

 

Massnahmen

Einfluss von Überschwemmungen, Erdrutschen, Stürmen und anderen extremen Wetter­ereignissen auf Unternehmens­standorte; Verzögerungen in der Lieferkette

 

  • Akutes physisches Risiko
  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Eigene Produktion, Upstream- und Downstream-Wertschöpfungskette
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Extreme Wetterereignisse können die eigene Produktion, Logistik oder die Lieferkette von Geberit betreffen. Aufgrund (i) der kontinuierlichen Investitionen in die Gebäude­infrastruktur und (ii) der Beschaffungsstrategie mit Fokus auf regionale/lokale Lieferanten nahe bei den Werken sind insbesondere die Risiken in der Lieferkette limitiert.

 

  • Regelmässige Bewertung akuter physischer Risiken im Rahmen des BCM (Business-Continuity-Management)
  • Kontinuierliche Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur und eine Beschaffungsstrategie mit Fokus auf regionale/lokale Lieferanten nahe bei den Werken
  • Lieferketten kurzhalten und wo immer möglich Aufbau alternativer Lieferanten
  • Fortführung von beschlossenen Produktions- und Logistikstrategien
  • Umsetzung von Notfallkonzepten zum Schutz der betroffenen Produktionswerke

Ansteigen des Meeres­spiegels infolge des Klimawandels

 

  • Chronisches physisches Risiko
  • Langfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Ein Anstieg des Meeresspiegels könnte sich langfristig auf zwei Produktionswerke in Küstennähe in Gaeta (IT) und Ekenäs (FI) auswirken. Die übrigen 24 Werke, welche 98% des Gruppenumsatzes ausmachen, sind nicht betroffen.

 

  • Regelmässige Bewertung chronischer physischer Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems
  • Verlagerung von Produkten aus den zwei kritischen Keramikwerken in die anderen, nicht betroffenen Werke

Vermehrte Trocken­perioden infolge des Klimawandels

 

  • Chronisches physisches Risiko
  • Mittel- bis langfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Vermehrte Trockenperioden können einen negativen Einfluss auf die Verfügbarkeit und Qualität von Trink- oder Prozesswasser haben und insbesondere in der Keramikfertigung zu erhöhten Kosten führen.

 

  • Regelmässige Bewertung chronischer physischer Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems
  • Laufende Investition in eine ressourceneffiziente, energie- und wassersparende Produktion

Steigende Durchschnitts­temperaturen infolge des Klimawandels

 

  • Chronisches physisches Risiko
  • Mittel- bis langfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Steigende Durchschnitts­temperaturen führen zu einem erhöhten Energiebedarf für die Kühlung von Maschinen, Prozessen und Arbeitsplätzen im Sommer und damit zu erhöhten Kosten.

 

  • Regelmässige Bewertung chronischer physischer Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems
  • Laufende Investition in eine ressourceneffiziente, energie- und wassersparende Produktion

Insgesamt werden diese Risiken und Chancen kurz- bis mittelfristig als gering bis moderat eingeschätzt.

Übergangsrisiken

Übergangsrisiken

Risiko

 

Charakterisierung

 

Beschreibung

 

Massnahmen

Erhöhte Anforderungen an die Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energieträger sowie erhöhte CO2-Steuer auf fossile Brenn- und Treibstoffe

 

  • Übergangsrisiko
  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Erhöhte CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe führt primär in den europäischen Keramikwerken zu höheren Betriebskosten, welche aber je nach Bedarf dank der vorhandenen Preissetzungsmacht weitergegeben werden oder aufgrund der gesunden Profitabilität auch absorbiert werden können. Diese allfälligen höheren Betriebskosten beinhalten deshalb kein signifikantes Risiko für Geberit.

 

  • Weitere Umsetzung der umfassenden CO2-Strategie: (i) Umsetzung von Massnahmen in den Bereichen der Energieeinsparung, Wärmerückgewinnung und Effizienz­steigerung in den Werken und in der Logistik, (ii) Ausbau des Anteils an erneuerbarem Strom und Ersatz von fossilen Heizsystemen und energieintensiven Technologien
  • Anwendung des internen CO2-Preises zur effizienten Entscheidungsfindung

Neue Technologien wie z. B. energieeffiziente Maschinen bzw. CO2-reduzierte/-neutrale Produktionsprozesse

 

  • Übergangsrisiko
  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Erhöhte Kosten im Bereich der Beschaffung neuer Maschinen, aufgrund des Einsatzes alternativer Brennstoffe (z. B. Biogas oder grüner Wasserstoff) und der Umstellung von Produktionsprozessen Richtung CO2-Neutralität. Die höheren Kosten führen jedoch aufgrund der gesunden Profitabilität zu keinen signifikanten Risiken für Geberit.

 

  • Regelmässige Bewertung technologischer Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems
  • Umsetzung der CO2-Strategie, insbesondere «strukturelle Reduktion» und interner CO2-Preis zur effizienten Entscheidungsfindung kostengünstiger, innovativer Lösungen
  • Laufende Erneuerung des Maschinenparks und der Infrastruktur und kontinuierliche Investitionen in neuste Technologien

Chancen

Chancen

Chance

 

Charakterisierung

 

Beschreibung

 

Massnahmen

Steigende Durchschnittstemperaturen infolge des Klimawandels

 

  • Mittel- bis langfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Steigende Durchschnitts­temperaturen führen zu einem reduzierten Heizbedarf für Gebäude im Winter, was die Heizkosten reduziert.

 

  • Regelmässige Bewertung chronischer physischer Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems
  • Laufende Investition in eine ressourceneffiziente, energie- und wassersparende Produktion

Erhöhte CO2-Steuer auf fossile Brenn- und Treibstoffe

 

  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Aufgrund der gesunden Profitabilität von Geberit wären Wettbewerber stärker von höheren Kosten betroffen, was das Unternehmen für die Stärkung der eigenen Marktposition nutzen kann.

 

  • Weitere Umsetzung der umfassenden CO2-Strategie: (i) Umsetzung von Massnahmen in den Bereichen der Energieeinsparung, Wärmerückgewinnung und Effizienzsteigerung in den Werken und in der Logistik, (ii) Ausbau des Anteils an erneuerbarem Strom und Ersatz von fossilen Heizsystemen und energieintensiven Technologien, (iii) Anwendung des internen CO2-Preises zur effizienten Entscheidungsfindung

Erhöhte Anforderungen im Bereich Wassersparen

 

  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Ganze Wertschöpfungskette
  • Moderate bis hohe finanzielle Auswirkungen

 

Erhöhte Anforderungen im Bereich Wassersparen führen zu einer grösseren Nachfrage nach wassersparenden Lösungen im Sanitärbereich. Geberit verfügt über ein breites Produktportfolio wassersparender Sanitärsysteme und hilft, den Umgang mit Wasser in Gebäuden systematisch und gesamtheitlich bei grösstmöglicher Hygiene zu optimieren, auch im Trinkwasserbereich.

 

  • Weiterer Ausbau des Portfolios wassersparender Sanitärprodukte, insbesondere bei den WC-Systemen
  • Verstärkte Marketingmassnahmen zur Kommunikation von wassersparenden Lösungen, insbesondere bei WC-Spülungen

Verschärfte Regulierungen im Bereich Kreislaufwirtschaft, insbesondere durch EU-Aktionsplan Green Deal

 

  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Ganze Wertschöpfungs­kette
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Die hohe Qualität und Langlebigkeit der Produkte führt dazu, dass Geberit bei einer verschärften Regulierung oder/und erhöhten Sensibilität betreffend Kreislaufwirtschaft die Marktposition stärken kann. Der EU Green Deal führt zu verstärkten Renovations- und Neubauaktivitäten im europäischen Bausektor, wovon der Sanitärtechnikkonzern als führender Anbieter von Sanitärprodukten profitiert.

 

  • Konsequente Entwicklung der Produkte nach den Ecodesign-Prinzipien
  • Suche nach Möglichkeiten, interne Stoffkreisläufe zu schliessen und Produktionsabfälle als Wertstoffe nutzbar zu machen
  • Erhöhung Anteil an rezykliertem Material (z. B. ABS-Regranulat) in den Produkten und Suche nach weiteren hochwertigen Kunststoffregranulaten

Neue Technologien wie z. B. energieeffiziente Maschinen bzw. CO2-reduzierte oder CO2-neutrale Produktionsprozesse

 

  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Upstream-Wertschöpfungs­kette und eigene Produktion
  • Geringe bis moderate finanzielle Auswirkungen

 

Aufgrund der hohen Investitionsfähigkeit und -bereitschaft sowie der gesunden Finanzkraft profitiert Geberit im Vergleich zum Wettbewerb von Technologierisiken.

 

  • Regelmässige Bewertung technologischer Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems
  • Umsetzung der CO2-Strategie, insbesondere «strukturelle Reduktion» und interner CO2-Preis zur effizienten Entscheidungsfindung kostengünstiger, innovativer Lösungen
  • Laufende Erneuerung des Maschinenparks und der Infrastruktur und kontinuierliche Investitionen in neuste Technologien

Veränderung der Kundenbedürfnisse und -erwartungen

 

  • Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont
  • Downstream-Wertschöpfungs­kette
  • Hohe finanzielle Auswirkungen

 

Geberit verfügt bereits über eine breite Palette an ressourcenschonenden und energieeffizienten Produkten und kann die Innovationskraft nutzen, um das Produktportfolio weiter auszubauen. Stärkung der Marktposition und Gewinn von zusätzlichen Umsätzen aufgrund der Erschliessung und Steigerung des Anteils emissionsarmer Produkte.
Geberit unterstützt die Transformation im Baubereich zu nachhaltigeren Lösungen (nachhaltiges Bauen) mit besonderem Fokus auf das Thema Wassersparen.

 

  • Kontinuierlich hohe Innovationsrate bei Sanitärprodukten und Systemlösungen
  • Anhaltend hohe Investitionen in wassersparende, energieeffiziente und ressourcenschonende Technologien und Produkte sowie in die Produktqualität; jährliche Investitionen in Forschung und Entwicklung von rund CHF 74 Mio.
  • Branchenführende Kompetenzen beispielsweise in den Bereichen Hydraulik, Wassersparen, Trinkwasserqualität und Schallschutz
  • Ausbau der Kompetenzen im Bereich nachhaltiges Bauen
  • Konsequente Entwicklung der Produkte nach den Ecodesign-Prinzipien
  • Transparente Kommunikation der Umweltauswirkungen der Produkte im Rahmen von Umweltproduktdeklarationen (EPD)
  • Steigender Anteil der Produkte mit einer Umweltproduktdeklaration (EPD) im Produktportfolio
  • Suche nach Möglichkeiten, interne Stoffkreisläufe zu schliessen und Produktionsabfälle als Wertstoffe nutzbar zu machen
  • Erhöhung Anteil an rezykliertem Material (z. B. ABS-Regranulat) in den Produkten und Suche nach weiteren hochwertigen Kunststoffregranulaten
  • Regelmässige Überprüfung der Nachhaltigkeitsstrategie und -kommunikation mit externen Stakeholdern
  • Verstärkte externe Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistung

Resilienz des Geschäftsmodells in unterschiedlichen Szenarien

Die genannten Risiken und Chancen können je nach Szenario unterschiedlich bewertet werden. Zur Sensitivitätsanalyse wurden zwei Szenarien herangezogen:

  • Nachhaltiges Szenario: Dieses Szenario entspricht den Zielen des Pariser Klimaabkommens und einer globalen Erwärmung unter 2 °C. In diesem Szenario sind die physischen Auswirkungen des Klimawandels für das Unternehmen geringer. Die Anpassung an strengere regulatorische Anforderungen geht im Vergleich mit dem «Business-as-usual»-Szenario allerdings mit grösseren Anstrengungen beziehungsweise Kosten einher.
  • «Business-as-usual»-Szenario: Dieses Szenario prognostiziert eine globale Erwärmung zwischen 2 °C und 3 °C. Der Temperaturanstieg in dieser Höhe könnte zu stärkeren physischen Risiken sowie zu regionaler Wasserknappheit führen. Zugleich geht dieses Szenario mit weniger strengen regulatorischen Eingriffen einher.

Insgesamt schätzt Geberit die beschriebenen Risiken in beiden Szenarien als gering bis moderat ein. Der Klimawandel bietet dem Unternehmen eher Chancen. Strengere Umweltauflagen, insbesondere in den Bereichen Energie, Wasserverbrauch und Wasserqualität, sowie ein wachsendes Umweltbewusstsein der Kundschaft erhöhen die Nachfrage nach langlebigen, wasser-, energie- und ressourcenschonenden Produkten. Der Sanitärtechnikkonzern ist dank dem breiten und kontinuierlich weiterentwickelten Sortiment gut darauf vorbereitet, was die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells gegenüber klimabedingten Einflüssen stärkt.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden die Risiken und Chancen des Klimawandels auch im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse nach dem Prinzip der doppelten Materialität gemäss den ESRS (European Sustainability Reporting Standards) bewertet. Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen wurden umfassend analysiert und durch Umfragen bei Stakeholdern sowie im erweiterten Management überprüft. Dabei wurde bestätigt, dass klimawandelbezogene Risiken für Geberit nicht zu den wesentlichen Unternehmensrisiken zählen.