Soziale Verantwortung
Managementansatz
Umgang mit Wasser ist eine Kernkompetenz von Geberit. Im Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie in der Verbesserung von Hygienestandards sieht das Unternehmen seinen zentralen Beitrag zur ökologisch und sozial nachhaltigen Entwicklung. Hierfür setzt es sich mit hoher Qualität der Produkte und Dienstleistungen, Innovation und beruflicher Bildung ein.
Auswirkungen, Risiken und Chancen
Die Geberit Gruppe engagiert sich in Sozialprojekten mit dem Ziel, zur Entwicklung benachteiligter Regionen beizutragen. Unglaubwürdiges Engagement birgt jedoch Reputationsrisiken. Daher ist das soziale Engagement auf den eigenen Kernbereich – den Zugang zu Wasser und sanitärer Infrastruktur – fokussiert und basiert auf langfristigen Partnerschaften mit politisch unabhängigen sozialen Institutionen.
Managementsystem
Die Strategie für soziales Engagement des Unternehmens stützt sich auf zwei zentrale Säulen: zum einen die Schaffung inklusiver Beschäftigungsmöglichkeiten in den eigenen Betrieben und in der Nähe der eigenen Standorte durch die Unterstützung benachbarter Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen (siehe auch Vielfalt und Chancengleichheit); zum anderen die Verbesserung der sanitären Infrastruktur mitsamt der Förderung der beruflichen Bildung in der Sanitärtechnik in Ländern und Regionen mit unzureichender sanitärer Versorgung. Die Verantwortung für die Zusammenarbeit mit lokalen Werkstätten liegt bei den lokalen Gesellschaften. Die Verantwortung für Aktivitäten zur Verbesserung der Sanitärinfrastruktur, Hygienestandards und Berufsbildung in ärmeren Ländern und Regionen liegt beim Bereich Corporate Communications in Zusammenarbeit mit der Geberit International Sales AG.
Seit 2008 führen Geberit Lernende Projekte in Regionen mit ungenügender Sanitärversorgung durch, bei denen sie unter technischer Aufsicht sanitäre Anlagen in Bildungs- beziehungsweise in sozialen Institutionen renovieren. Das jährlich stattfindende Projekt verbessert die Qualität der Sanitärinfrastruktur vor Ort und fördert gleichzeitig die persönliche und berufliche Entwicklung der Lernenden. Die Projekte tragen zu den UN-Nachhaltigkeitszielen SDG-Reporting bei, hier besonders zum Ziel 6 «Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Versorgung».
Seit 2024 beteiligt sich Geberit zudem am Berufsbildungsprogramm der Hilti Foundation und der Schweizerischen Stiftung Swisscontact in Kenia. Nach dem Schweizer Modell der dualen Berufsbildung erlernen junge Menschen teils im Trainingszentrum in Karen, Nairobi, teils im Betrieb während zweier Jahre die Berufe der Sanitär- bzw. Elektrofachkraft. Bemerkenswert ist an diesem Berufsbildungsprogramm der hohe Frauenanteil von rund 25% an allen Lernenden. Mit diesem Engagement trägt das Unternehmen direkt zum Ziel 4 «Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung» der UN-Nachhaltigkeitsziele SDG-Reporting bei.
Projekte und Aktivitäten
Folgende Projekte wurden im Berichtsjahr umgesetzt oder fortgeführt:
- Zehn Lernende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisten nach Kambodscha, um in der Svay Thom Primary School nahe Siem Reap gemeinsam mit der NGO Kamboo Project die sanitären Anlagen zu erneuern. Sie haben insgesamt zwölf neue WCs, fünf Urinale und zwei Waschbecken der Bambini-Linie eingebaut. Dies kommt 1 800 Schülerinnen und Schülern sowie 80 Lehrpersonen zugute.
- In Karen, Nairobi, hat Geberit die Errichtung und Ausstattung eines Trainingszentrums für Sanitärinstallateure finanziert. Das Unternehmen unterstützt die lokalen Lernenden durch Stipendien, Coachings für Berufslehrpersonen und Lehrmeister, und wirkt bei der Entwicklung des Schulprogramms mit. Im Berichtsjahr schlossen 44 Lernende die Ausbildung erfolgreich ab, etwa 150 Lernende fingen neu an.
- Trotz des Kriegs setzte Geberit ein langjähriges Projekt zur beruflichen Bildung von Sanitärinstallateuren in der Ukraine fort. Bis Mitte 2024 schlossen 479 Personen, darunter 14 Frauen, die Ausbildung ab, weitere 1 057 Personen nahmen an diversen Weiterbildungskursen teil. 585 Studierende haben die Ausbildung aufgenommen. Zudem erhielten 19 Berufsschulen Materialunterstützung.
Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen
2024 wurden Spenden und finanzielle Beiträge inklusive Produktspenden in der Höhe von insgesamt CHF 4,1 Mio. (Vorjahr CHF 3,7 Mio.) getätigt.
Das soziale Engagement der Geberit Gruppe wird seit vielen Jahren durch eine Vielzahl weiterer Initiativen auf lokaler Ebene ergänzt, besonders im Bereich der Inklusion. An verschiedenen Standorten der Gruppe in Europa, beispielsweise in Deutschland, Österreich, Polen, Frankreich und in der Schweiz, werden regelmässig Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen mit Montage- oder Verpackungsarbeiten beauftragt. Im Berichtsjahr belief sich die Auftragssumme auf rund CHF 8,9 Mio. (Vorjahr 9,2 Mio.).
Insgesamt hat sich seit dem Referenzjahr 2015 die Gesamtsumme der Spenden und Zuwendungen an gemeinnützige Institutionen um rund 50% von CHF 8,6 Mio. auf CHF 13 Mio. erhöht, siehe Abbildung:
Spenden und Zuwendungen an gemeinnützige Institutionen seit 2015
in CHF Millionen
Grundsätzlich werden alle von Geberit durchgeführten Sozialprojekte regelmässig – auch nach dem Abschluss der entsprechenden Projekte – von eigenen Mitarbeitenden im jeweiligen Land oder in Partnerschaft mit Nichtregierungsorganisationen überprüft. Es wurden keine Zuwendungen an Parteien oder politisch tätige Personen getätigt. Dies wird weltweit im Rahmen der jährlichen Überprüfung des Verhaltenskodex sichergestellt.
Weitere Kennzahlen finden sich unter Kennzahlentabellen > Soziale Themen.