Geschäftsbericht 2023

Geschäftsbericht 2023

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Marktumfeld

Marktumfeld geprägt durch gestiegene Zinsen und Baukosten sowie durch Covid-19-Vorzieheffekte in den Vorjahren

Der Bausektor entwickelte sich im Jahr 2023 in den meisten Regionen aufgrund der gestiegenen Zinsen und Baukosten rückläufig.

Das Baumarktforschungsnetzwerk Euroconstruct rechnete im November 2023 für Europa mit einem Rückgang von -3,1% im Hochbau für das Jahr 2023. Damit lag die Schätzung tiefer als die vorhergegangene von Mitte 2023 (-2,0%). Die Neubauten waren gemäss der Schätzung im November mit -5,2% stärker rückläufig als das Renovationsgeschäft (-1,3%). Dabei war der Rückgang vor allem auf den Wohnungsbau zurückzuführen (-4,9%), während der Nicht-Wohnungsbau im Jahresvergleich stabil blieb. Für Geberit umsatzmässig bedeutende Länder entwickelten sich im Jahr 2023 leicht bis deutlich rückläufig: Schweiz -1,6%, Deutschland -2,8%, Österreich -3,7%, Norwegen -3,9%, Italien -4,5%, Dänemark -8,5%, Finnland -11,3% und Schweden -14,8%. Nur die Iberische Halbinsel verzeichnete ein positives Wachstum (Spanien +1,8%, Portugal +0,9%), während sich die Niederlande stabil entwickelten (+0,3%).

Bautätigkeit und Geberit Nettoumsatz in Europa
2019–2023

(Index: 2018 = 100)

2019 2020 2021 2022 2023 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 Geberit Nettoumsatz, währungsbereinigt und organisch in Europa Hochbau, gesamt Hochbau – Renovation Hochbau – Neubau

Rund 80% des gesamten europäischen Bauvolumens von EUR 2 070 Mrd. entfielen 2023 auf den Hochbau. Die Verteilung des Hochbauvolumens zwischen Wohnungsbau und Nicht-Wohnungsbau lag unverändert bei rund 60 zu 40%. Der Anteil des Neubaus am gesamten Hochbau blieb auch 2023 hinter dem Renovationsgeschäft zurück.

Aufteilung Bauvolumen in Europa
2023

(EUR 2 070 Mrd.)

22% Tiefbau 14% Nicht-Wohnungsbau – Renovation 16% Nicht-Wohnungsbau – Neubau 19% Wohnungsbau – Neubau 29% Wohnungsbau – Renovation
Quelle: 96. Euroconstruct-Konferenz in Dublin (IE), November 2023

In den USA stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Schätzungen des Bureau of Economic Analysis um 2,5% (Vorjahr +1,9%), während sich die Inflation nach Angaben des Bureau of Labor Statistics auf +3,4% (Vorjahr +6,5%) abschwächte. Die Investitionen im Hochbau nahmen gemäss dem United States Census Bureau mit +0,9% im Vorjahresvergleich leicht zu. Innerhalb des Hochbaus gingen die Investitionen im Wohnungsbau um 5,6% zurück, während sie im Nicht-Wohnungsbau um 21,2% stiegen. Die für Geberit wichtigen Bereiche Gesundheitswesen/Spitäler und Schulen/Universitäten entwickelten sich mit +14,9% und +13,4% positiver als im Vorjahr (+8,8% bzw. +1,1%).

In der Region Fernost/Pazifik lag das Wirtschaftswachstum im Berichtsjahr mit +4,2% über der weltweiten Entwicklung der Wirtschaft von +2,6%. Mit einem Anteil von rund 58% resultierte erneut der grösste Teil des globalen Wirtschaftswachstums aus der Region Fernost/Pazifik. China wuchs mit +5,0% stärker als im Vorjahr (+3,0%), jedoch unter dem Schnitt der vergangenen Jahre. Die Immobilienkrise in China wirkte sich negativ auf den Wohnungsbau im Jahr 2023 aus.

In der Region Nahost/Afrika betrug das Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 +2,5% (Vorjahr +5,4%).

(Vorgenannte Zahlen zur Weltwirtschaft und Entwicklung in Fernost/Pazifik sowie Nahost/Afrika gemäss IMF World Economic Outlook, Oktober 2023)