Geschäftsbericht 2023

Geschäftsbericht 2023

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Soziale Verantwortung

Soziale Verantwortung bei Geberit

Unser Ansatz

Der Transport von Wasser in Gebäuden zählt zu den Kernkompetenzen von Geberit. Dabei gewährleistet das Unternehmen optimale Hygienestandards und einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen und leistet so einen zentralen Beitrag zu einer ökologischen und nachhaltigen Entwicklung. Dafür setzen wir uns mit Qualität, Innovation und Ausbildung ein.

Geberit übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. Dabei soll das gesellschaftliche Engagement einen Bezug zu den Kernthemen «Wasser» und «sanitäre Grundversorgung» sowie zu den Mitarbeitenden an den Standorten weltweit haben. Dieser Ansatz leistet einen Beitrag zur Mission, die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Projekte mit Lernenden und Studierenden

Seit 2008 führt Geberit Sozialprojekte mit eigenen Lernenden durch. Dieses soziale Engagement ist inzwischen Tradition: Jedes Jahr renovieren Geberit Lernende unter fachlicher Aufsicht sanitäre Anlagen in Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsinstitutionen in einer armutsbetroffenen Region. Die jungen Menschen erwerben bei ihrem Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern nicht nur interkulturelle, sprachliche, berufliche und soziale Kompetenzen, sondern agieren als Botschafter für das Unternehmen und dessen gesellschaftliches Engagement. Die Sozialprojekte leisten einen konkreten Beitrag zum Ziel 6 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, weltweit allen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung zu ermöglichen. Im Jahr 2023 reisten elf Lernende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Rahmen eines solchen Sozialprojekts in die Ortschaft Hudarait in Westbengalen (Indien). In Zusammenarbeit mit der Schweizer NGO-Stiftung Usthi bauten die Lernenden WCs, Waschbecken und eine Dusche im neuen Waschtrakt der Ananda-Schule ein. Zusätzlich installierten sie Wasserleitungen in der Küche der Schule. Die neuen sanitären Anlagen sowie der verbesserte Zugang zu fliessendem Trinkwasser kommen 246 Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrpersonen zugute.

Als langjähriges Mitglied des Netzwerks Swiss Water Partnership unterstützte Geberit im Jahr 2023 erneut den Wettbewerb Youth Water Challenge für Studierende und junge Berufsleute. Im Rahmen dieses Wettbewerbs erarbeiteten die Teilnehmenden Projektvorschläge, um den Zugang zu Wasser, die Qualität des Trinkwassers oder die Hygiene zu verbessern. Prämiert und umgesetzt wurden sieben Projekte. Das Netzwerk Swiss Water Partnership verbindet etwa 70 Organisationen aus den Bereichen Privatwirtschaft, Wissenschaft und öffentlich-rechtlicher und gemeinnütziger Institutionen mit dem Ziel, den Zugang zu Wasser in benachteiligten Ländern und Regionen zu erleichtern.

Global engagiert

Mit der im Berichtsjahr verabschiedeten Strategie zum sozialen Engagement verstärkt Geberit explizit den Beitrag zum Ziel 4 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen: Förderung von inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung für alle. Konkret wurde beschlossen, eine Partnerschaft mit der Hilti Foundation zwecks Aufbaus der dualen Berufsbildung in der Sanitärbranche in Kenia einzugehen. Bereits seit 2021 unterstützt Geberit die Hilti Foundation beim Aufbau des Ausbildungsprogramms für junge Sanitärinstallateurinnen und -installateure in Kenia. Neben Materialspenden war Geberit massgeblich an der Ausarbeitung des Curriculums für das duale Berufsbildungsprogramm der Hilti Foundation beteiligt. 2023 haben rund 100 Lernende, 45% davon Frauen, die Schulaktivitäten in der Don-Bosco-Schule in Karen in der Nähe von Nairobi besucht. Zusätzlich wurden sie in den beteiligten 25 lokalen Sanitärbetrieben praktisch geschult. Das Programm und die Zusammenarbeit der Hilti Foundation mit Geberit wird ab 2024 deutlich ausgebaut.

Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine führte die lokale Geberit Vertriebsgesellschaft ein langjähriges Projekt fort, mit dem die berufliche Bildung für Sanitärinstallateurinnen und ‑installateure unterstützt wird. Die Geberit Gesellschaft in der Ukraine setzt dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), der schweizerischen Stiftung Swisscontact sowie mit dem ukrainischen Bildungsministerium um. Bis Ende Juni 2023 (Ende der dreijährigen Projektphase) nahmen rund 2 700 junge Menschen, darunter 48 Frauen, die duale Ausbildung als Sanitärkraft auf. Im Rahmen dieses Projekts wurden zudem rund 230 Lehrpersonen ausgebildet. Geberit unterstützte 25 ukrainische Berufsschulen zusätzlich mit Material und Ausrüstung.

Ebenfalls mit Sanitärmaterial sowie mit Logistiksupport wurde die Stiftung L’Unique Foundation unterstützt. Diese auf Initiative eines schweizerischen Sanitärunternehmers gegründete Stiftung mit Sitz in Basel (CH) finanziert den Bau beziehungsweise die Renovation von Sanitäranlagen in Schulen in Nepal und setzt diese vor Ort um.

Grundsätzlich werden Sozialprojekte regelmässig – auch nach dem Abschluss der entsprechenden Projekte – von eigenen Mitarbeitenden im jeweiligen Land oder in Partnerschaft mit Nichtregierungsorganisationen begleitet und evaluiert.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr Spenden und finanzielle Beiträge inklusive Produktspenden in der Höhe von CHF 3,7 Mio. (Vorjahr CHF 4,4 Mio.) getätigt.

Integration und Inklusion

Das soziale Engagement der Geberit Gruppe wird durch eine Vielzahl von weiteren Initiativen auf lokaler Ebene ergänzt. An verschiedenen Standorten in Europa, beispielsweise in Deutschland, Österreich, Polen, Frankreich und in der Schweiz, werden regelmässig Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen mit Montage- oder Verpackungsarbeiten beauftragt. Im Berichtsjahr belief sich die Auftragssumme dafür auf rund CHF 9 Mio. Damit wurde ein Beitrag zu einer sinnstiftenden Arbeit für rund 550 Menschen geleistet.

Spenden und Zuwendungen

Für eine Übersicht zu Spenden und finanziellen Zuwendungen vgl. Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen. Alle Spenden sind parteipolitisch neutral. Es wurden keine Zuwendungen an Parteien und Politiker getätigt. Dies wird weltweit im Rahmen der jährlichen Überprüfung des Verhaltenskodex sichergestellt.