Marktumfeld
Marktumfeld nach wie vor von COVID‑19 geprägt
Der Bausektor entwickelte sich im Jahr 2021 in den meisten Regionen positiv. COVID‑19-bedingte Aufholeffekte führten im Marktumfeld grossmehrheitlich zu erfreulichen Wachstumszahlen.
Das Baumarktforschungsnetzwerk Euroconstruct rechnete im November 2021 für Europa mit einer Zunahme von 5,8% im Hochbau für das Jahr 2021. Damit lag die Schätzung deutlich höher als die vorhergegangene von Mitte 2021 (+3,8%). Die Neubauten nahmen gemäss dieser Schätzung mit 5,4% etwas weniger stark zu als das Renovationsgeschäft (+6,2%). Der Nicht-Wohnungsbau (+3,7%) verzeichnete ein schwächeres Wachstum als der Wohnungsbau (+7,1%). Für Geberit umsatzmässig bedeutende Länder entwickelten sich – abhängig vom Grad der Pandemie-Betroffenheit im Vorjahr – im Jahr 2021 gemäss Euroconstruct sehr gut: Italien +16,3%, Grossbritannien +12,5%, Belgien +10,8%, Schweden +9,2%, Frankreich +7,0%, Dänemark +5,7%, Österreich +5,3%, Niederlande +2,0% und die Schweiz +2,0%. Von den bedeutendsten Ländern zeigte einzig Deutschland mit -0,5% ein leicht negatives Wachstum. Gemäss Zahlen des IMF World Economic Outlook vom Oktober 2021 hatte Europa mit einer GDP-Wachstumsrate von +5,2% einen wesentlichen Anteil (rund 20%) an der globalen Erholung der Wirtschaftsleistung.
Rund 80% des gesamten europäischen Bauvolumens von EUR 1 740 Mrd. entfielen 2021 auf den Hochbau. Die Verteilung des Hochbauvolumens zwischen Wohnungsbau und Nicht-Wohnungsbau lag unverändert bei rund 60 zu 40%. Der Anteil des Neubaus am gesamten Hochbau blieb auch 2021 hinter dem Renovationsgeschäft zurück.
In den USA erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Einschätzung des Bureau of Economic Analysis um 5,7% (Vorjahr -3,4%). Die Investitionen im Hochbau stiegen gemäss Zahlen des United States Census Bureau um 10,0%. Innerhalb des Hochbaus stiegen die Investitionen im Wohnungsbau um 22,9%. Dagegen sanken die Investitionen im Nicht-Wohnungsbau um 4,7% (Vorjahr +1,9%). Die für Geberit wichtigen Bereiche Gesundheitswesen/Spitäler und Schulen/Universitäten entwickelten sich mit +1,6% weniger positiv beziehungsweise mit -8,7% deutlich schlechter als im Vorjahr (+5,6% beziehungsweise -2,0%).
In der Region Fernost/Pazifik lag das Wirtschaftswachstum im Berichtsjahr bei 6,1%, leicht über der weltweiten Entwicklung der Wirtschaft von 5,7%. Mit einem Anteil von circa 40% des globalen Wachstums resultierte zum wiederholten Mal der grösste Teil des globalen Wirtschaftswachstums aus der Region Fernost/Pazifik. China wuchs mit 8,0% leicht über dem Schnitt der vergangenen Jahre und klar stärker als im Vorjahr (+2,3%), wobei die Bauwirtschaft im Vergleich mit der gesamten Wirtschaft weniger stark zulegte. In Tier-1- und Tier-2-Städten resultierte kein Wachstum; in Tier-3- und Tier-4-Städten war der Markt sogar rückläufig und die Preise sanken.
In der Region Nahost/Afrika lag das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 mit 4,4%, deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre und wesentlich über demjenigen des Vorjahrs (-3,8%).
(Vorgenannte Zahlen zur Weltwirtschaft und Entwicklung in Fernost/Pazifik sowie Nahost/Afrika gemäss IMF World Economic Outlook, Oktober 2021)