Es gibt sie: die Ingenieurinnen, Servicetechnikerinnen, Installateurinnen, technischen Verkaufsberaterinnen – und es werden immer mehr. Fatima Makhada aus Marokko ist eine von ihnen.

Fatima Makhada hat einen Traum. Sie will Ingenieurin werden. Das Ziel ist klar, der Weg birgt aber Stolpersteine. Die Hürde der Zulassungsprüfung ist zu hoch und Fatima Makhada kann das Ingenieursstudium zunächst nicht antreten.

Über einen Umweg zum Ziel

Aber Aufgeben ist nicht Fatima Makhadas Stil. Sie nimmt den Umweg via Fachhochschule und schliesst die Ausbildung nach zwei Jahren ab. Dem Studium steht nichts mehr im Weg, 2013 hält sie ihr Ingenieursdiplom in den Händen.

Das klingt problemlos, ist es aber nicht. An der Hochschule studieren 10 bis 15 Prozent Frauen. Die meisten wählen eine Karriere im Management oder in der Personalführung. So findet sie sich in den Vorlesungen oft als einzige Frau wieder: «Das muss man ausblenden und sich auf das Ziel konzentrieren.»

Beratung mit Kopftuch

Heute arbeitet sie als Technische Sales Ingenieurin bei Geberit in Marokko. Sie ist stolz auf ihren Weg: «Ich habe nie an meiner Berufswahl gezweifelt. Sie ist meine Entscheidung und Verantwortung.»

Eine Muslima als Sales Ingenieurin mit Kopftuch ist auch in Marokko eine Exotin: «Da ernte ich schon mal Stirnrunzeln.» Fatima Makhada kann aber Vorurteile abbauen, kompetent beraten, verständlich kommunizieren. «Nach fünf Minuten haben alle vergessen, dass sie mit einer Frau mit Kopftuch sprechen.»