Geschäftsbericht 2021

Geschäftsbericht 2021

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8.1 Mitarbeitende

Geberit möchte sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und engagiert sich für Arbeitsplätze auf Top-Niveau. Die Unternehmenskultur von Geberit ist geprägt von einer einfachen und funktionalen Organisation sowie einem hohen Mass an Eigenverantwortung. So motiviert Geberit jeden Einzelnen, sein Potenzial bestmöglich auszuschöpfen und zum Unternehmenserfolg beizutragen.

Im Frühjahr 2021 führte Geberit eine weltweite Mitarbeitendenumfrage durch. Die gruppenweite Teilnahmequote lag bei hohen 79%. Die Resultate bestätigen, dass Geberit attraktive Arbeitsbedingungen bietet. Die Mitarbeitenden sind überdurchschnittlich motiviert und loyal. Für Details dazu siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2021 > Mitarbeitende.

Die Mitarbeitenden sind die wichtigsten Botschafter von Geberit. Sie vertreten Geberit im täglichen Kontakt mit Kunden und vielen anderen Akteuren. Dazu muss ihnen bewusst sein, wofür das Unternehmen steht und was es erreichen will. Entsprechend entwickelt Geberit seine interne Kommunikation gegenüber den Mitarbeitenden laufend weiter, bspw. durch die 2020 erfolgte Einführung einer Mobile-App für das Geberit Intranet (GIN), mit der auch die Mitarbeitenden in der Produktion erreicht werden können. Da die Mitarbeitenden das Unternehmen und seine Werte verkörpern, hat Geberit seine zentralen Unternehmens- und Markenwerte im Geberit Kompass festgehalten. Geberit will ein Vorbild für ethisch einwandfreies, umweltfreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften sein. Der Geberit Verhaltenskodex füllt dieses Ziel mit konkreten Inhalten und bietet eine massgebende Orientierungshilfe.

Mitarbeitende mit einer guten Ausbildung, umfassendem Know-how, Motivation und Engagement sind entscheidend für den zukünftigen Erfolg. Geberit positioniert sich auf dem Arbeitsmarkt als Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten am Schnittpunkt von Handwerk, Engineering und Vertrieb. Potenzielle Mitarbeitende werden verstärkt über digitale Kanäle angesprochen. Einerseits mit klassischen Stelleninseraten und Direktansprache, andererseits aber auch mit Porträts und Erfolgsgeschichten von Mitarbeitenden, siehe www.geberit.com > Einblicke. Dies geschieht vermehrt auch mittels kurzer Filmbeiträge. Auch 2021 wurde das Hochschulmarketing mittels Messeauftritten und erhöhter Präsenz auf digitalen Kanälen weitergeführt. Ein spezieller Fokus lag dabei auf Fachhochschulen, die im Bereich der Keramikfertigung Aus- und Weiterbildungen anbieten.

Die Verantwortung für alle wesentlichen Themen der GRI-Standards zu Arbeitspraktiken bei der Geberit Gruppe trägt der Head Corporate Human Resources, der direkt dem CEO berichtet.

Arbeitsbedingungen (GRI 401)

Managementansatz Arbeitsbedingungen

Für Geberit geht es darum, dass die richtigen Mitarbeitenden für das Unternehmen gewonnen bzw. im Unternehmen gehalten werden. Geberit sieht sich als attraktiven Arbeitgeber mit einer offenen Unternehmenskultur sowie internationalen Entwicklungsmöglichkeiten an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Engineering und Verkauf, siehe www.geberit.com > Karriere > Das bieten wir.

Arbeitsbedingungen wie die maximale Arbeitszeit sind länderspezifisch nach Gesetzesvorgaben geregelt und werden von Geberit eingehalten. Mitarbeitende profitieren von attraktiven Anstellungsbedingungen und eine Mehrheit der Mitarbeitenden wird entsprechend ihrer Qualifikation deutlich über dem jeweiligen Mindestlohnsegment entlöhnt. Löhne und Sozialleistungen beliefen sich 2021 auf CHF 812 Mio. (Vorjahr CHF 750 Mio.). Ausserdem kann zu attraktiven Konditionen an Aktienbeteiligungsprogrammen teilgenommen werden, siehe Finanzteil > Jahresabschluss der Geberit Gruppe > Anhang > Note 17 und Vergütungsbericht.

Mitarbeitendenfluktuation (GRI 401-1)

Die durchschnittliche Fluktuationsrate (bezogen auf Mitarbeitende in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, ohne natürliche Abgänge und langfristige Beurlaubungen) betrug 7,6% (Vorjahr 5,2%). Inklusive natürlicher Abgänge lag sie bei 9,2% (Vorjahr 6,8%). Für Kennzahlen zur Fluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht und Region siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

Exklusive Sozialleistungen für Vollzeitbeschäftigte (GRI 401-2)

Grundsätzlich gewährt Geberit Vollzeit- und Teilzeitangestellten dieselben Leistungen. Lediglich Mitarbeitende mit befristetem Vertrag haben nicht immer Anspruch auf dieselben Leistungen wie Mitarbeitende mit unbefristetem Vertrag. Bspw. sind in der Schweiz Mitarbeitende mit einer befristeten Anstellung unter drei Monaten nicht in der Pensionskasse versichert. Geberit richtet sich bei den Arbeitgeberleistungen nach den länderspezifischen Gepflogenheiten.

Elternzeit (GRI 401-3)

Geberit setzt die jeweilig gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen um. Darüberhinausgehend wird im individuellen Fall versucht, möglichst passende Lösungen für die betroffene Person und ihr Team zu finden.

100% aller unbefristet angestellten Frauen haben Anspruch auf bezahlten Mutterschaftsurlaub. 4,8% oder 114 der unbefristet angestellten Frauen haben diesen 2021 in Anspruch genommen. Davon sind rund 57% oder 65 Mitarbeiterinnen nach der Elternzeit zu Geberit zurückgekehrt.

99% aller unbefristet angestellten Männer haben Anspruch auf bezahlten Vaterschaftsurlaub. 3,1% oder 233 der unbefristet angestellten Männer haben diesen 2021 in Anspruch genommen. Davon sind rund 94% oder 219 Mitarbeiter nach der Elternzeit zu Geberit zurückgekehrt.

Arbeitssicherheit und Gesundheit (GRI 403)

Managementansatz Arbeitssicherheit und Gesundheit

Die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden haben eine hohe Relevanz. Geberit möchte dem Ziel von gesunden Mitarbeitenden in einem unfallfreien Unternehmen schrittweise näherkommen und hat deshalb hohe Gesundheits- und Sicherheitsstandards für die Mitarbeitenden etabliert.

Geberit arbeitet länderspezifisch mit den Behörden, Berufsgenossenschaften und Gewerkschaften zusammen. Mit den Gewerkschaften existieren bei den meisten Gesellschaften schriftliche Vereinbarungen. Diese beinhalten üblicherweise Themen wie persönliche Schutzausrüstung, Beschwerdeverfahren, regelmässige Inspektionen, Aus- und Weiterbildung und den Rechtsanspruch, unsichere Arbeit abzulehnen.

Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl und Schwere der Unfälle bis 2025 im Vergleich zum Referenzjahr 2015 zu halbieren. Der Zielwert für die Unfallhäufigkeit AFR (Accident Frequency Rate) liegt bei 5,5 Unfällen pro Million Arbeitsstunden. Die Unfallschwere ASR (Accident Severity Rate) soll unter den Wert von 90 Ausfalltagen pro Million Arbeitsstunden reduziert werden. Diese Kennzahlen werden regelmässig in den Cockpits der Werke überprüft und sind Teil der Jahresbeurteilung der Führungsverantwortlichen. Quartalsweise erfolgt zudem ein kompaktes Reporting an die Konzernleitung und nach Jahresabschluss wird ein umfassender Bericht für das Management erstellt.

Hinsichtlich der Ziele und Massnahmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheit siehe auch Nachhaltigkeitsstrategie.

Das Corona-Virus und der Schutz der Mitarbeitenden vor COVID-19-Infektionen haben auch bei Geberit den Arbeitsalltag weiter beeinflusst. Die Schutzmassnahmen, um für die Mitarbeitenden das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten und Betriebsausfälle zu vermeiden, wurden beibehalten und weiter geschärft. Im Jahr 2021 verzeichnete Geberit so nur wenige nachgewiesene Ansteckungen mit COVID-19 am Arbeitsplatz. Die geschäftlichen Aktivitäten konnten in vollem Umfang aufrechterhalten werden. Für weitere Ausführungen dazu siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2021 > Mitarbeitende.

Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheit (GRI 403-1) und dessen Abdeckungsgrad (GRI 403-8)

Das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheit wird vom Bereich Nachhaltigkeit und Prozessmanagement betreut, der direkt dem CEO unterstellt ist. Die Verantwortung der Umsetzung liegt bei der jeweiligen Gesellschaft. Alle Produktionswerke sowie die zentrale Logistik haben einen ausgebildeten Sicherheitsbeauftragten. In Rapperswil-Jona (CH) und Pfullendorf (DE) gibt es zusätzlich einen benannten Gesundheitsmanager. Ein gruppenweites «Geberit Safety Team» sorgt zudem dafür, dass die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz systematisch über die ganze Organisation hinweg weiterentwickelt werden. Unter anderem setzt es Schwerpunktthemen oder fördert den werksübergreifenden Austausch von Best-Practice-Beispielen.

Im Geberit Sicherheitssystem, mit Gültigkeit in allen Produktionswerken, in der zentralen Logistik sowie in der Managementgesellschaft mit allen Konzernfunktionen am Hauptsitz in Rapperswil-Jona (CH) sind gruppenweit gültige Prozesse definiert, welche die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsabläufe und -plätze fördern. Andererseits wird ein spezieller Fokus auf Elemente zu Verhaltensänderungen gelegt, da nach wie vor ein Grossteil der Arbeitsunfälle und der Ausfallzeiten auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind. Allgemein gültige Prinzipien zu Gesundheit, Arbeitssicherheit sowie Prävention sind Bestandteil des Geberit Verhaltenskodex und gelten für alle Mitarbeitende.

Alle Produktionswerke und damit 100% der Produktionsmitarbeitenden (befristet und unbefristet angestellte Mitarbeitende), die zentrale Logistik sowie die Geberit Managementgesellschaft mit allen Konzernfunktionen am Hauptsitz in Rapperswil-Jona (CH) sind nach der Norm für Arbeitssicherheit und Gesundheit ISO 45001 zertifiziert.

Für weitere Ausführungen dazu siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2021 > Mitarbeitende.

Risikobeurteilung und Untersuchung von Unfällen (GRI 403-2)

Die Risikobeurteilung von Arbeitsplätzen und die systematische Untersuchung von Unfällen sind zentrale Elemente des Geberit Sicherheitssystems und gruppenweit standardisiert. Die Durchführung der Risikobeurteilung erfolgt systematisch für alle relevanten Arbeitsplätze und basiert auf einer einheitlichen Methode und Bewertungsmatrix.

Grundsätzlich wird jeder Unfall gemeldet, unabhängig vom Anstellungsverhältnis und gleich welcher Schwere. Für alle Unfälle mit einer Ausfallzeit von einem Arbeitstag und mehr wird zudem eine standardisierte Unfalluntersuchung durchgeführt. Daraus werden wirksame Massnahmen abgeleitet, um Defizite dauerhaft zu beseitigen und die Wiederholung eines ähnlichen Unfalls innerhalb der Gesellschaft zu vermeiden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden, falls sinnvoll, mit anderen Gesellschaften geteilt, um ähnliche Unfälle im Konzern zu vermeiden. Die 2017 eingeführte softwarebasierte Lösung zur Unfallerfassung und systematischen Analyse von Unfällen ist ein robuster, umfassender und in der SAP-Umgebung integrierter Prozess und wurde in 23 Produktionswerken eingeführt.

Arbeitsmedizinische Dienste (GRI 403-3)

Geberit unternimmt verschiedene Anstrengungen, um Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz zu vermeiden. An mehreren Produktionsstandorten ist auf gesetzlicher Basis ein Betriebsarzt vor Ort tätig. Je nach Risikoklassifizierung der Arbeitstätigkeiten werden unterschiedliche Massnahmen zur gesundheitlichen Vorsorge ergriffen. Beispielsweise werden in den keramischen Werken aufgrund des Vorhandenseins von Quarzfeinstaub regelmässig arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen (Abhören der Lunge, Lungenfunktionstest, Röntgen) durchgeführt. Ein Augenmerk der Betriebsärzte und externen Fachpersonen liegt zudem auch bei den Bereichen Lärmbelastung und Ergonomie.

Mitarbeitendenbeteiligung und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheit (GRI 403-4)

81,9% aller Mitarbeitenden weltweit werden durch einen Arbeitsschutzausschuss oder ein Sicherheitskomitee an ihrem Standort vertreten, in dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter Arbeitsschutzthemen diskutieren können. Die Arbeitsschutzausschüsse werden im Auftrag der Geschäftsleitung gebildet und involvieren alle Ebenen der Organisation sowie diverse Spezialfunktionen (u. a. Betriebsärzte, Betriebsrat, Fachkraft Arbeitssicherheit, Vertreter Arbeitssicherheitsgewerkschaften). Im Weiteren werden Mitarbeitende in relevante Prozesse des Geberit Sicherheitssystems eingebunden wie die Risikobeurteilung von Arbeitsplätzen, die Unfalluntersuchung oder im Rahmen von verhaltensbasierten Begehungen. Ein gruppenweites «Geberit Safety Team» sorgt zudem dafür, dass die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheit von Experten aus allen Produktionsbereichen weiterentwickelt werden.

Schulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheit (GRI 403-5)

Schulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheit finden regelmässig in den meisten Gesellschaften von Geberit statt. An den Willkommensveranstaltungen werden neu eintretende Mitarbeitende über die geltenden, lokalen Arbeitsschutzbestimmungen und internen Richtlinien informiert. An Produktions- und Logistikstandorten findet zudem eine arbeitsplatzspezifische Einweisung hinsichtlich arbeitsbezogener Gefahren durch den Vorgesetzten statt.

Weiterhin nutzt Geberit ein E-Learning-Programm, das auf die Mitarbeitenden in der Produktion und Logistik fokussiert und u. a. helfen soll, dass in Zukunft Gefahrenstellen am Arbeitsplatz richtig erkannt und konsequent behoben werden.

Förderung der Gesundheit (GRI 403-6)

Gruppenweit unternimmt Geberit vielfältige Aktivitäten und erarbeitet Programme zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeitenden und bietet die Möglichkeit der Gesundheitsvorsorge durch verschiedene Angebote und Aktionen. Hierzu gehören z. B. Sportmöglichkeiten, Anti-Raucher-Trainings, Gesundheitsuntersuchungen, Massageservices, Ernährungs- und Gesundheitstipps, Vorträge zu gesundheitsrelevanten Themen sowie Workshops zu gezieltem und richtigem Entspannen. An 18 Produktions- und Vertriebsstandorten wird ein vielfältiges Gesundheitsprogramm in den Bereichen Bewegung, mentale Fitness, Ernährung oder Arbeitsumfeld angeboten. Das umfassendste Programm «Geberit Vital» ist an sechs Standorten für rund 40% der Geberit Belegschaft nutzbar. Das Programm wurde auf die Bedürfnisse der keramischen Werke angepasst und wird nun schrittweise ausgerollt.

Ein Fokus liegt u. a. auf der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung, insbesondere in den keramischen Werken. Im Sinn der «fliessenden Fabrik» wird die Automatisierung der Produktionsprozesse vorangetrieben. In Bromölla (SE) sorgt bspw. ein Fördersystem dafür, dass die Keramikteile nach dem Brand ohne manuelles Heben und Tragen zur Qualitätsprüfung und weiter zu den nachfolgenden Prozessschritten geführt werden. Durch den Einsatz von Hebehilfen wird das manuelle Heben und Tragen von schweren Keramikteilen weiter minimiert, so bspw. in Carregado (PT), wo beim Giessen dank Hebehilfen Mitarbeitende körperlich stark entlastet werden.

Weitere Schwerpunkte sind die Schulung der Führungskräfte in gesundheitsbewusstem Führen sowie Reintegrationsgespräche, die bei längerer krankheitsbedingter Abwesenheit eines Mitarbeitenden dessen möglichst schnelle Rückkehr an den Arbeitsplatz zum Ziel haben. Beispiele für individuelle Unterstützung sind in Rapperswil-Jona (CH) die Beratung bei Problemen, die von Belastungen in Beruf, Partnerschaft und Familie bis hin zu Schuldenfragen reichen können, oder die in den USA eingerichtete Telefonberatung zur vertraulichen Besprechung von beruflichen Anliegen. Geberit fördert auch Fitness in der Gemeinschaft und unterstützt bspw. den Geberit Sportclub mit rund 620 Mitgliedern in Rapperswil-Jona (CH), die in elf Sektionen regelmässig gemeinsam Sport treiben.

Gefahrenvermeidung und -minimierung bei Geschäftspartnern (GRI 403-7)

Geberit legt grossen Wert auf die Arbeitssicherheit und Gesundheit von Geschäftspartnern. Beispielsweise erhalten Auftragnehmer, die auf dem Werksgelände Arbeiten ausführen, eine Sicherheitseinweisung und werden zur Einhaltung dieser Regeln verpflichtet. Lieferanten verpflichten sich zudem in einem Verhaltenskodex, die Arbeitssicherheit sowie gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen in ihrer Unternehmung und Lieferkette sicherzustellen. Dies wird systematisch im Rahmen von Lieferantenaudits überprüft, siehe auch Kapitel 10.2 Operations > Beschaffung.

Auf Kundenseite stellt Geberit u. a. im Rahmen der Ecodesign-Workshops sicher, dass alle Produkte sowohl bei der Installation als auch bei deren Endanwendung ergonomisch und sicher sind. Geberit Produkte sind einfach und oft werkzeuglos zu montieren. Falls spezielle Werkzeuge gebraucht werden, sind diese hinsichtlich Ergonomie und Sicherheit optimiert und die korrekte Handhabung wird entsprechend geschult. Mit dem neuen Versorgungssystem Geberit FlowFit ist Geberit noch einen Schritt weiter gegangen. Das System wurde gemeinsam mit Installateuren entwickelt, um den Installationsprozess einfacher, sicherer und ergonomischer zu gestalten. Dabei ist es gelungen, eine Verpresstechnik zu entwickeln, bei der die Installation des Trinkwassersystems eines Mehrfamilienhauses ohne Werkzeugwechsel möglich ist.

Unfälle und Ausfallquote (GRI 403-9)

Die Herstellung von Sanitärprodukten ist grundsätzlich mit geringen Arbeitsplatzrisiken verbunden. Dennoch gibt es vereinzelte Tätigkeiten, die ein erhöhtes Unfallrisiko bergen. Typische Arbeitsplatzrisiken sind das Heben und Tragen von schweren Lasten, das Arbeiten in der Höhe und in lauter Umgebung sowie der Umgang mit heissen Oberflächen und Gefahrstoffen. Im Rahmen des Geberit Sicherheitssystems werden die Arbeitsplatzrisiken systematisch bewertet und entsprechende Massnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden umgesetzt.

Geberit treibt die Gestaltung von sicheren Arbeitsplätzen konsequent voran. Beispielsweise durch Optimierung und Modernisierung der Anlagen und Prozesse (z. B. Vorrichtung zur Entgratung von scharfen Blechkanten bei der Herstellung von Installationsregistern), durch die Substitution gefährlicher Stoffe (z. B. Substitution des Beizprozesses bei der Herstellung von Metallfittings) oder durch die Reduzierung von Staub- und Lärmemissionen (z. B. Verwendung effizienterer Absaugvorrichtungen und Filter bei der Keramikherstellung). Weiter werden durch den vermehrten Einsatz von Robotern oder Hebehilfen Arbeitsplätze aus ergonomischer Sicht optimiert.

Durch ein standardisiertes Reporting zu Arbeitssicherheit und Gesundheit wird sichergestellt, dass die unternommenen Anstrengungen ihre Wirkung erzielen und Korrekturmassnahmen frühzeitig eingeleitet werden können. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 160 Unfälle (Vorjahr 170 Unfälle) und 3 089 arbeitsunfallbedingte Ausfalltage (Vorjahr 3 294 Ausfalltage) verzeichnet. In der Statistik werden nur die Berufsunfälle ausgewiesen, die während der Arbeitszeit oder auf einer Dienstreise geschehen und zu Ausfallzeiten von einem Arbeitstag und mehr führen. Die häufigsten Verletzungen sind Schnitt- und Stichwunden an Händen sowie Prellungen am Körper. Im Berichtsjahr sank die Unfallhäufigkeit auf einen Wert von 7,9 (Vorjahr 8,9), was einer Reduktion um 11,2% entspricht. Die Unfallschwere nahm im selben Zeitraum um 11,1% auf einen Wert von 152,8 (Vorjahr 171,9) ab. Im Berichtsjahr gab es einen schwereren Unfall und keine Unfälle mit Todesfolgen. Zudem betrug die gruppenweite Ausfallquote durch Unfälle und krankheitsbedingte Abwesenheiten bezogen auf die Sollarbeitszeit 4,71% (Vorjahr 4,68%). Davon waren 97,9% krankheitsbedingt (Vorjahr 97,6%).

Weitere Kennzahlen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

Arbeitsbedingte Erkrankungen (GRI 403‑10)

Bei Geberit gibt es gewisse betriebliche Tätigkeiten, insbesondere in der Keramikherstellung, bei denen ein erhöhtes Risiko bezüglich arbeitsbedingter Erkrankung (Silikose/Staublungenerkrankung) besteht. Die Risiken liegen primär im Bereich der Schlicker- und Glasuraufbereitung, des Giessens und Glasierens sowie bei der Bearbeitung der ungebrannten und gebrannten Keramikteile. Geberit hat einen einheitlichen Grenzwert für Staubemissionen festgelegt, der an verschiedenen Standorten unter dem gesetzlichen Grenzwert liegt. Mit einem einheitlichen Mess- und Bewertungsverfahren finden regelmässig Staubmessungen in den Werken statt. Die Ergebnisse der standortspezifischen Messungen dienen als Basis für lokale Korrekturmassnahmen. Das Thema wird auch im Rahmen des Geberit Sicherheitssystems und der Zertifizierung nach ISO 45001 (Arbeitssicherheit und Gesundheit) systematisch adressiert. Geberit beteiligt sich zudem als Mitglied des FECS, einer Unterorganisation der Cerame-Unie (europäischer Verband der Keramikindustrie), am Programm der NEPSI (The European Network on Silica). Dieses beinhaltet die Kontrolle der Mitarbeitenden hinsichtlich der Quarzfeinstaubexposition sowie die Umsetzung von Best-Practice-Ansätzen.

Rund 50% der Mitarbeitenden in der Keramikherstellung sind regelmässig erhöhter Quarzfeinstaubbelastung ausgesetzt. Zum Schutz dieser Mitarbeitenden sind technische, organisatorische und persönliche Schutzmassnahmen implementiert. Im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung sowie bei der Hygiene und Reinigung wurden Minimalstandards definiert und implementiert. Geberit unternimmt grosse Anstrengungen, die Exposition der Mitarbeitenden in den Risikobereichen entweder zu vermeiden (z. B. durch den Einsatz von Glasierrobotern) oder zu minimieren (u. a. durch den Einsatz von speziellen Absaugvorrichtungen und Filtern, Staubschutzmasken oder Schulungen zum richtigen Verhalten am Arbeitsplatz). Die Mitarbeitenden unterlaufen zudem regelmässig arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen (u. a. Abhören der Lunge, Lungenfunktionstest, Röntgen).

Weitere Kennzahlen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

Aus- und Weiterbildung (GRI 404)

Managementansatz Aus- und Weiterbildung

Für den zukünftigen Erfolg von Geberit sind qualifizierte und engagierte Mitarbeitende unerlässlich. Das Unternehmen legt daher besonderen Wert auf die fundierte Aus- und Weiterbildung aller Angestellten und auf Chancengleichheit.

Neuen Mitarbeitenden werden das Unternehmen und seine Produkte bei Stellenantritt durch verschiedene Einführungsprogramme nahegebracht. Diese reichen von individuell gestalteten Einführungsgesprächen in verschiedenen Abteilungen bis hin zum einwöchigen Basiskurs, der praxisbezogenes Geberit Wissen in Kleingruppen vermittelt.

Ein einheitlicher Prozess zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung (PDC) ist seit 2012 in Kraft. Mit Ausnahme der direkt produktiven Mitarbeitenden in den Produktionswerken sind sämtliche Mitarbeitende in den PDC-Prozess eingebunden. Mit valYOU wurde ein neues Softwaretool zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung eingeführt und der Prozess weiterentwickelt. Ein wesentliches Element von valYOU ist die Nachfolgeplanung jeder einzelnen Position. Mit systematischen Feedbackgesprächen wird zudem die Weiterentwicklung der jeweiligen Mitarbeitenden gezielt gefördert. Ende 2019 wurden die Führungskräfte der teilnehmenden Pilotgesellschaften in einem zweitägigen Workshop geschult und mit den neuen Prozessen, den damit verbundenen Führungsaufgaben und dem neuen IT-Tool vertraut gemacht. Seit 2020 läuft der gruppenweite Rollout des überarbeiteten Performance-Management-Prozesses für alle White-Collar-Mitarbeitenden. Damit verbunden wurden alle Führungskräfte im Prozess sowie im Bewertungstool geschult. Zusätzlich wurde für die Produktions- und Logistikmitarbeitenden ein eigener, dedizierter Jahresbewertungsprozess entwickelt, der im Berichtsjahr in ausgewählten Gesellschaften lanciert wurde. Im Berichtsjahr wurden weltweit Führungstrainings zu den Themen Mitarbeitendengespräch und Feedback organisiert, um die Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden und die berufliche Weiterentwicklung zu fördern.

Die Ausbildung von Lernenden hat bei Geberit eine hohe Bedeutung. Seit 1963 hat Geberit in der Schweiz über 500 Lernende ausgebildet. Die berufliche Laufbahn eines jungen Menschen kann bei Geberit mit einer kaufmännischen, gewerblichen oder technischen Ausbildung beginnen. Ziel ist, alle Kompetenzen zu vermitteln, die für die fachgerechte, selbständige und eigenverantwortliche Ausübung des gewählten Berufs erforderlich sind. Beispielsweise werden in Rapperswil-Jona (CH) derzeit 76 Lernende in elf Berufen ausgebildet, davon 22 neue im Jahr 2021. Hinzu kommen 130 Praktikumsplätze an 24 Standorten. Dabei kommen modernste vor allem auch digitale Lernmethoden zum Einsatz.

Alle Auszubildenden sollen während ihrer Ausbildung grundsätzlich an mehreren Standorten arbeiten. Als global tätiger Konzern fördert Geberit die Internationalisierung der Mitarbeitenden. Auslandserfahrung und Know-how-Transfer sind ein Plus sowohl für die Mitarbeitenden wie auch für das Unternehmen. Im Anschluss an ihre Berufslehre haben Auszubildende daher die Möglichkeit, ein halbes Jahr im Ausland zu arbeiten.

Weiterhin unterstützt Geberit die Durchführung von Praktika sowie Bachelor- und Masterarbeiten. Zudem ist die Zusammenarbeit mit Hochschulen sowie die aktive Teilnahme an den internationalen Ingenieursnetzwerken UNITECH und BEST (Board of European Students of Technology) für Geberit relevant, um Talente und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Für weitere Informationen siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2021 > Mitarbeitende.

Umfang Aus- und Weiterbildung (GRI 404-1)

Im Berichtsjahr besuchten die Mitarbeitenden gruppenweit im Durchschnitt 11,3 Stunden interne und externe Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen (Vorjahr 15,7 Stunden). In Zusammenhang mit COVID-19 wurde das Angebot an internen digitalen Schulungen ausgebaut und von den Mitarbeitenden stark genutzt. Für Kennzahlen nach Geschlecht und Mitarbeitendenkategorie siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

Programme für Wissensmanagement und lebenslanges Lernen (GRI 404-2)

Im Rahmen eines zweistufigen Potentials-Management-Programms werden Talente im gesamten Unternehmen identifiziert und auf ihrem Weg ins mittlere bzw. ins obere Management begleitet. Das Programm umfasst Themenbereiche wie Strategie, Digitalisierung oder das Führen von Veränderungsprozessen. In Projektarbeiten untersuchte Fragestellungen orientieren sich an für Geberit relevanten, strategischen Aufgaben und dienen den involvierten Entscheidungsträgern als konkrete Handlungsgrundlage. Im Berichtsjahr haben rund 80 Mitarbeitende an diesen Programmen teilgenommen. Das Potentials-Management-Programm soll dazu beitragen, dass die Hälfte aller offenen Führungspositionen intern besetzt werden kann. 2021 war dies innerhalb des Gruppen-Managements in 50% aller Fälle möglich (Vorjahr 47%).

Anfang 2020 wurde das Operations-Development-Programm (ODP) ins Leben gerufen. Das Entwicklungsprogramm richtet sich an talentierte externe wie auch interne Nachwuchsführungskräfte im Bereich Operations (Produktion, Logistik und Einkauf). Ziel ist, international mobile Persönlichkeiten mit Ingenieurstudium oder technischer Ausbildung zu gewinnen, die bei Geberit mittelfristig eine Führungsposition einnehmen sollen. Das Programm dauert vier Jahre und ist in mehrere Phasen gegliedert. Eine erste Onboarding-Phase, in der die Kandidierenden die Kultur, Philosophie und Prozesse bei Geberit kennenlernen. Eine zweite und dritte Phase, in der den Teilnehmenden mit enger Begleitung durch ein Senior-Management-Mitglied die Leitung spannender, internationaler Projekte übertragen wird.

2021 wurden 278 Auszubildende (Vorjahr 262) beschäftigt. Die Übertrittsrate in ein weiterführendes Anstellungsverhältnis betrug 85% (Vorjahr 86%). Zudem wurden 130 Praktikumsplätze angeboten sowie 51 Bachelor- und Masterarbeiten betreut.

Für Informationen siehe Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2021 > Mitarbeitende.

Leistungsbeurteilung und Karriereplanung (GRI 404-3)

Im Berufsalltag wird die persönliche und berufliche Entwicklung der einzelnen Mitarbeitenden auf vielfältige Weise gefördert. Die Förderung erstreckt sich über alle Tätigkeitsfelder, Funktionen und Altersstufen. Im Jahr 2021 nahmen rund 86% aller Mitarbeitenden an Beurteilungsgesprächen teil, bei denen auch Entwicklungsmöglichkeiten identifiziert und diskutiert wurden. Im Rahmen des weltweit standardisierten Prozesses zur Leistungsbeurteilung, Entwicklung und Vergütung besprechen Vorgesetzte und Mitarbeitende mindestens einmal jährlich die Leistung und vereinbaren die Ziele.

Vielfalt und Chancengleichheit (GRI 405)

Managementansatz Vielfalt und Chancengleichheit

Geberit bietet allen Mitarbeitenden die gleichen Chancen und strebt danach, für jedes Jobprofil die beste Kraft zu finden. Geberit unterstützt Diversität und setzt sich für Chancengleichheit ein, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Alter, Religion und Nationalität. In seinem Verhaltenskodex legt Geberit Wert darauf, Vielfalt zu fördern und eine Kultur zu schaffen, die es allen Mitarbeitenden ermöglicht, ihr volles Potenzial im Unternehmen zu entfalten.

In Übereinstimmung mit dem geltenden nationalen und internationalen Recht verfolgt Geberit eine faire und diskriminierungsfreie Anstellungspraxis. Entscheidend für Anstellungen, Fortbildungen und Beförderungen sind ausschliesslich die individuellen Leistungen, Kompetenzen und Potenziale in Bezug auf die Anforderungen des jeweiligen Jobprofils.

Der Schutz der Gleichheitsgrundsätze ist im Geberit Verhaltenskodex verankert. Hierzu gehört, dass keiner und keine der Mitarbeitenden aufgrund des Geschlechts diskriminiert werden darf. Eine faire und gleichberechtigte Entlöhnung von Frauen und Männern wird wie folgt gewährleistet:

  • Stellenbewertung nach Funktion gemäss der bewährten Korn Ferry/Hay-Methode aufgrund von Wissen, Denkleistung und Verantwortungswert. Alle Stellen sind in einem gruppenweiten Einstufungssystem zusammengefasst. Der resultierende Grade ist Basis für die Gehaltsfestlegung. Auf diese Weise sind geschlechtsunabhängige und gerechte Gehaltsstrukturen garantiert.
  • Bindende Tarifverträge mit entsprechend festgelegten Entgeltgruppen an vielen Geberit Standorten.

Vielfalt in Führungsgremien und Belegschaft (GRI 405-1)

Ende 2021 betrug der Frauenanteil insgesamt 24% (Vorjahr 24%) und im Management 11% (Vorjahr 11%). Im sechsköpfigen Verwaltungsrat sind zwei Frauen vertreten, was einem Anteil von über 30% entspricht.

Geberit würde mehr Frauen in Führungspositionen begrüssen. Der Frauenanteil im Kader steigt derzeit branchenbedingt jedoch nur langsam an. Bei der wichtigsten Kundenzielgruppe von Geberit, den Sanitärinstallateuren, ist der Frauenanteil ebenfalls äusserst gering. In der Schweiz beträgt der Frauenanteil bei Sanitärinstallateuren bspw. weniger als 3%.

Know-how und Expertise spielen bei Geberit eine grosse Rolle. Daher haben Mitarbeitende mit langjähriger Erfahrung einen wichtigen Platz im Unternehmen. Rund 20% der Mitarbeitenden verfügen über eine Betriebszugehörigkeit von über 15 Jahren.

Für Kennzahlen zur Vielfalt nach Geschlecht und Altersstruktur siehe Kennzahlen Nachhaltigkeit > Mitarbeitende und Gesellschaft.

Lohnverhältnis Frauen und Männer (GRI 405-2)

Gemäss der jährlichen Umfrage bei allen Ländergesellschaften bestehen gruppenweit keine Unterschiede im Grundgehalt von Frauen und Männern.

2021 wurde in allen Schweizer Geberit Gesellschaften eine Lohngleichheitsanalyse gemäss den Bestimmungen des Gleichstellungsgesetzes durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen, dass Lohngleichheit zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitenden gewahrt und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Die zertifizierte Prüfgesellschaft PwC kontrollierte und bestätigte die korrekte Durchführung der Analyse.

Gleichbehandlung (GRI 406)

Managementansatz Gleichbehandlung

Der Geberit Verhaltenskodex untersagt Diskriminierung im Sinn der Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO). Geberit toleriert weder Diskriminierung noch Mobbing aufgrund Rasse, Geschlecht, Religion, Glaubensbekenntnis, nationaler Herkunft, Alter, sexueller Ausrichtung, körperlicher oder geistiger Behinderung, Familienstand, politischer Ansichten oder anderer gesetzlich geschützter Merkmale. Geberit ist bestrebt, seinen Mitarbeitenden ein sicheres Arbeitsumfeld zu erhalten. Jegliche Formen von Gewalt am Arbeitsplatz einschliesslich Drohungen, Drohgebärden, Einschüchterungen, Angriffen und ähnlicher Verhaltensweisen sind untersagt. Die Einhaltung wird jährlich im Rahmen einer gruppenweiten Umfrage überprüft.

Gemäss Geberit Verhaltenskodex handeln Geberit Mitarbeitende richtig, wenn sie die Vorkommnisse, die gegen geltendes Recht, ethische Standards oder gegen den Verhaltenskodex verstossen, offen ansprechen. Die Konzernleitung von Geberit muss von Problemen im Bereich der Integrität erfahren, um diese rasch und zuverlässig bewältigen zu können. Indem Mitarbeitende von Geberit Bedenken offen ansprechen, tragen sie zu ihrem eigenen Schutz, dem ihrer Kolleginnen und Kollegen und dem Schutz der Rechte und Interessen von Geberit bei.

Bei Vorkommnissen sollten die Mitarbeitenden das persönliche Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Als Whistleblower-Hotline steht allen Mitarbeitenden die Geberit Integrity Line in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung. Sie ist ein Angebot, damit die Mitarbeitenden anonym auf Fälle wie sexuelle Belästigung oder Verschleierung einer Bestechungszahlung aufmerksam machen können. Die Integrity Line wird von einer auf diesem Gebiet erfahrenen externen Firma betrieben und steht rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche zur Verfügung.

Diskriminierungsfälle (GRI 406-1)

Im Berichtsjahr gab es gemäss der jährlichen, gruppenweiten Überprüfung einen Fall von Mobbing mit zwei Beschuldigten. Beide beschuldigten Personen haben das Unternehmen verlassen und der Fall ist abgeschlossen.

Vereinigungsfreiheit (GRI 407)

Managementansatz Vereinigungsfreiheit

Den Mitarbeitenden steht es in jeder Hinsicht frei, Gewerkschaften, Verbänden und ähnlichen Organisationen beizutreten. In der Geberit Gruppe werden im Sinn der ILO-Kernarbeitsnormen und des UN Global Compact keine Rechte zur Ausübung der Vereinigungsfreiheit oder zu Kollektivverhandlungen eingeschränkt.

Verstösse gegen das Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen (GRI 407-1)

2021 wurden gemäss der jährlichen, gruppenweiten Überprüfung keine Verstösse gegen die Gewährleistung von Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen festgestellt.