Geschäftsbericht 2022

Geschäftsbericht 2022

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Mitarbeitende

Anzahl Mitarbeitende zurückgegangen

Ende 2022 beschäftigte die Geberit Gruppe weltweit 11 514 Mitarbeitende. Das entspricht einem Rückgang von 295 Personen oder -2,5% im Vorjahresvergleich. Die Abnahme war auf personelle Kapazitätsanpassungen in den Bereichen Produktion und Logistik – hauptsächlich temporäre Arbeitskräfte – aufgrund des Volumenrückgangs zurückzuführen.

Basierend auf der durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl von 11 809 betrug der Nettoumsatz pro Beschäftigten TCHF 287 (-2,0% im Vorjahresvergleich).

Mitarbeitende nach Ländern
(Stand 31.12.)

 

 

2022

 

Anteil in %

 

2021

 

Anteil in %

Deutschland

 

3 377

 

29

 

3 506

 

30

Polen

 

1 685

 

15

 

1 728

 

15

Schweiz

 

1 514

 

13

 

1 505

 

13

Österreich

 

575

 

5

 

584

 

5

Italien

 

529

 

5

 

536

 

4

Ukraine

 

491

 

4

 

590

 

5

China

 

377

 

3

 

403

 

3

Andere

 

2 966

 

26

 

2 957

 

25

Total

 

11 514

 

100

 

11 809

 

100

Die Beschäftigten verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsprozesse: In der Produktion waren 59% der Mitarbeitenden tätig. In Marketing und Vertrieb waren es 27%. Des Weiteren waren 8% in der Verwaltung und 3% in der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Der Anteil der Auszubildenden lag bei 3%.

Mitarbeitende nach Geschäftsprozessen
2022

(Stand 31.12.)

8% Verwaltung 3% Forschung und Entwicklung 3% Auszubildende 27% Marketing und Vertrieb 59% Produktion

Der Personalaufwand belief sich 2022 auf CHF 776 Mio. Die Mitarbeitenden konnten wiederum zu attraktiven Konditionen an Aktienbeteiligungsprogrammen teilnehmen, vgl. dazu Konsolidierter Jahresabschluss Geberit Gruppe, Note 17 sowie Vergütungsbericht. Im Berichtsjahr haben 3 455 Mitarbeitende am Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm mit einem Rabatt von 50% (Vorjahr 45%) auf den Aktienpreis teilgenommen, was einer Beteiligungsquote von 31,2% entspricht (Vorjahr 29,5%). Die vom Unternehmen übernommenen Gesamtkosten für den Rabatt betrugen CHF 6,7 Mio. Insgesamt waren per 31. Dezember 2022 4 297 Mitarbeitende Aktionäre von Geberit.

Vielfalt und Inklusion

Per Ende 2022 beschäftigte Geberit 76% Männer und 24% Frauen (Vorjahr 76% und 24%). Im oberen Management betrug die Frauenquote 11% (Vorjahr 11%). Im sechsköpfigen Verwaltungsrat sind zwei Frauen vertreten.

Gemäss einer 2021 in allen Schweizer Geberit Gesellschaften durchgeführten Lohngleichheitsanalyse ist die Lohngleichheit zwischen weiblichen und männlichen Mitarbeitenden gewahrt. Die zertifizierte Prüfgesellschaft PwC kontrollierte und bestätigte die Resultate der Analyse.

Frauen- und Männeranteil nach Altersgruppe 
2022

> 45 30 - 45 < 30 0 1 000 2 000 3 000 4 000 5 000 Frauen Männer

15% der Belegschaft sind unter 30 Jahre alt, 42% zwischen 30 und 45 und 43% über 45. Es wird eine gute altersmässige Durchmischung angestrebt. Dienstältere geben ihr Wissen an die nächste Generation weiter und profitieren ihrerseits von der Sichtweise der jüngeren Talente.

Rund 230 Vollzeitstellen füllen Menschen mit Beeinträchtigungen aus. Zudem werden an verschiedenen Standorten Montage- und Verpackungsaufträge, die etwa 185 Vollzeitstellen entsprechen, bewusst an externe Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung vergeben. Damit werden insgesamt rund 400 Vollzeitstellen für Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen, was 3,5% aller Vollzeitstellen entspricht. Der Anteil von inklusiven Arbeitsplätzen (interne und externe Werkstätten) soll mittelfristig weiter erhöht werden.

Geberit verfolgt das Ziel, die Position als verantwortungsvoller und attraktiver Arbeitgeber weiter zu stärken. Im Berichtsjahr wurde eine Standortbestimmung zum Thema Vielfalt und Chancengleichheit durchgeführt. Mehr als 1 600 Mitarbeitende aus über 30 Ländern teilten in einer Umfrage ihre Sicht zu Vielfalt, Chancengleichheit, Frauenförderung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Unternehmen. Rund 75% der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Geberit ein vielfältiges und integratives Umfeld bietet. Die Umfrage dient als Ausgangsbasis für die Erarbeitung einer gruppenweiten Diversitätsrichtlinie, die mit lokalen Standards ergänzt werden sollen.

Mi dem Engagement für qualifizierte Arbeitsplätze und Chancengleichheit wird ein konkreter Beitrag zum Ziel 8 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen geleistet. Mit diesem Ziel sollen produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle gefördert werden.

Hohe Mitarbeitendenzufriedenheit

Eine 2021 durchgeführte Mitarbeitendenumfrage bestätigte, dass Geberit attraktive Arbeitsbedingungen bietet und die Mitarbeitenden überdurchschnittlich motiviert und loyal sind. Die gruppenweite Teilnahmequote lag bei 79%. Eine überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden identifiziert sich sehr stark mit Geberit. Vier Fünftel aller Befragten sind stolz darauf, für das Unternehmen zu arbeiten, und würden es als Arbeitgeber weiterempfehlen. 80% planen, mindestens fünf weitere Jahre bei Geberit zu arbeiten. Jeweils über 90% der Teilnehmenden glauben an die Zukunft des Unternehmens und an seine Innovationskraft im Bereich der Produktentwicklung. Diese Werte liegen deutlich über den entsprechenden Vergleichswerten von anderen erfolgreichen Industrieunternehmen.

Verbesserungspotenzial besteht unter anderem bei der von den Mitarbeitenden wahrgenommenen Work-Life-Balance. Die vorerwähnte, neu zu erstellende Richtlinie wird auch Massnahmen in diesem Bereich vorsehen.

Gruppenweite Mitarbeiterumfrage

Bildungsaktivitäten weiter forciert

Gemeinsam mit einem externen Trainingsdienstleister wurde 2022 ein Leadership Development Programm entwickelt mit dem Ziel, die Führungskompetenz zu stärken und eine konsistente Führungskultur zu etablieren.

Ein weiterer Fokus lag auf dem Bildungsangebot für das Top Management. Die rund 220 Top-Führungskräfte der Gruppe absolvierten im Berichtsjahr ein Management Training. Ziel war es, den Führungskräften neue strategische und methodische Impulse zu geben, die eigenen Managementfähigkeiten zu verbessern sowie die konzernweite Vernetzung und funktionsübergreifende Zusammenarbeit zu stärken.

Um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurde die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten weiter intensiviert. Die Ländergesellschaften stehen auf lokaler Ebene in Kontakt mit technischen Hochschulen und Universitäten für projektbezogene Kooperationen, um Bachelor- und Masterarbeiten zu begleiten und um Studierende für Praktika zu gewinnen. Im Berichtsjahr wurden rund 50 Studierende, Diplomandinnen und Diplomanden im Rahmen von Projekt- oder Abschlussarbeiten beschäftigt. Geberit engagiert sich auch in internationalen Ingenieurnetzwerken wie beispielsweise UNITECH, das renommierte europäische Universitäten, Unternehmenspartner und Ingenieurstudierende vereint. Darüber hinaus wird mit BEST (Board of European Students of Technology) zusammengearbeitet. Diese Non-Profit-Organisation vernetzt Ingenieurstudierende aus 33 Ländern Europas.

Im Rahmen des Operations-Development-Programms starteten 2022 wiederum junge Talente ihren Karriereweg an den Geberit Produktionsstandorten. Durch dieses Programm soll sichergestellt werden, dass die Produktions- und Logistikstandorte auch in Zukunft über hervorragend ausgebildete Führungskräfte verfügen, die bereits Erfahrungen am jeweiligen Standort gesammelt haben. Gefragt sind externe Talente mit einem ingenieurwissenschaftlichen oder technischen Hintergrund, die während und nach der vierjährigen internen Ausbildung strategische Projekte leiten und Verantwortung übernehmen wollen.

Über die beiden internen Potentials-Management-Programme – auf regionaler und auf Gruppenebene – sollen gezielt Talente im Unternehmen identifiziert und auf ihrem Weg ins mittlere beziehungsweise ins obere Management begleitet werden. Im Berichtsjahr haben rund 90 Mitarbeitende an diesen Programmen teilgenommen. Die Entwicklungsprogramme sollen dazu beitragen, dass die Hälfte aller offenen Führungspositionen intern besetzt werden kann. 2022 war dies innerhalb des Gruppen-Managements in 57% aller Fälle möglich (Vorjahr 50%).

Ende 2022 beschäftigte Geberit 283 Auszubildende (Vorjahr 278). Die Übertrittsrate in ein weiterführendes Anstellungsverhältnis betrug 83% (Vorjahr 85%). Die Auszubildenden sollen bereits während ihrer Ausbildung die Möglichkeit haben, Praxiseinblicke an anderen Standorten zu erhalten. Während eines sechsmonatigen Einsatzes an einem ausländischen Geberit Standort arbeiten sie in unterschiedlichen Projekten oder unterstützen dort das Tagesgeschäft. Geberit ist überzeugt, dass Auslandserfahrung und Know-how-Transfer ein Plus sowohl für die jungen Mitarbeitenden als auch für das Unternehmen sind.

Weltweite Trainingsinitiative für neuen Beurteilungsprozess

Ende 2020 wurde ein neuer Performance-Management-Prozess («valYOU») für die Leistungsbeurteilung, die professionelle Entwicklung und das Vergütungsmanagement eingeführt. Im Berichtsjahr wurde «valYOU» auch auf alle Produktionsstandorte ausgeweitet. Die Führungskräfte dieser Standorte nahmen an zweitägigen Führungsschulungen teil, die gruppenweit durchgeführt wurden. Zentrales Element der Schulungen war die Kombination von Theorie und Praxis, indem praxisnahe Beispiele simuliert wurden.

Richtschnur für alle Mitarbeitenden

Geberit will ein Vorbild für ethisch einwandfreies, umweltfreundliches und sozial verträgliches Wirtschaften sein. Der Kompass – ein Leitfaden für Mitarbeitende zur Mission, den Werten, den Handlungsgrundsätzen und den Erfolgsfaktoren von Geberit – und der Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden sind die dazu massgebenden Orientierungshilfen.

Fokussiert auf Arbeitssicherheit und Gesundheit

Das Thema Arbeitssicherheit hat in der Geberit Gruppe sehr hohe Priorität. Die Anzahl und Schwere der Unfälle sollen bis 2025 im Vergleich zum Referenzjahr 2015 halbiert werden. Der Zielwert für die Unfallhäufigkeit AFR (Accident Frequency Rate) liegt bei 5,5 Arbeitsunfällen (mit Ausfallzeit von einem Tag oder mehr) pro Million Arbeitsstunden. Die Unfallschwere ASR (Accident Severity Rate) soll unter den Wert von 90 Ausfalltagen pro Million Arbeitsstunden reduziert werden. Im Berichtsjahr stieg die Unfallhäufigkeit auf einen Wert von 8,2 (Vorjahr 7,9), was einer Zunahme von 3,8% entspricht. Die Unfallschwere nahm im selben Zeitraum um 3,1% auf 157,5 (Vorjahr 152,8) zu. Unfälle mit Todesfolgen gab es keine. Seit 2015 nahm die Unfallhäufigkeit um 28,1% ab, die Unfallschwere um 23,6%.

Alle Produktionswerke und das zentrale Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) sind nach der Norm für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ISO 45001 zertifiziert. Der neue Standort Stryków (PL), der 2022 den Betrieb aufnahm und dem Produktionswerk in Ozorków (PL) angegliedert ist, wird 2023 zum ersten Mal auditiert werden. Gruppenweit gültige Arbeitssicherheitskonzepte und entsprechende Prozesse sind im Geberit Sicherheitssystem definiert. In sämtlichen Produktionswerken sowie im zentralen Logistikzentrum gibt es Sicherheitsbeauftragte. Ein gruppenweites «Geberit Safety Team» sorgt zudem dafür, dass die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz systematisch über die ganze Organisation hinweg weiterentwickelt werden. Im Berichtsjahr entwickelte dieses Team Konzepte für gruppenweit gültige Sicherheitsstandards sowie für werksübergreifende Sicherheitsaudits. Sie zielen auf die Erhöhung des Sicherheitsniveaus ab und sollen 2023 ausgerollt werden.

Die Gestaltung von sicheren und sauberen Arbeitsplätzen in den Produktionswerken wird kontinuierlich vorangetrieben. Anlagen und Prozesse werden laufend optimiert, gefährliche Stoffe ersetzt und Staub- und Lärmemissionen reduziert. Ausserdem werden durch den vermehrten Einsatz von Robotern oder Hebehilfen die Arbeitsbedingungen im Hinblick auf die Ergonomie verbessert. Da nach wie vor ein Grossteil der Arbeitsunfälle und der Ausfallzeiten auf Unachtsamkeit zurückzuführen ist, wird viel Wert auf eine nachhaltige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden gelegt. Ein E-Learning-Programm unterstützt diese Anstrengungen und hilft dabei, Gefahrenstellen am Arbeitsplatz zu erkennen und konsequent zu beheben.

Geberit ist es ein grosses Anliegen, die Gesundheit zu fördern. An 18 Produktions- und Vertriebsstandorten werden dafür vielfältige Gesundheitsprogramme in den Bereichen Bewegung, mentale Fitness, Ernährung und Arbeitsumfeld angeboten. Das umfassendste Programm namens «Geberit Vital» steht rund 40% der Belegschaft zur Verfügung.