2. Vorwort der Vorsitzenden des Nominations- und Vergütungsausschusses
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre
Ich freue mich, Ihnen im Namen des Nominations- und Vergütungsausschusses (NCC, Nomination and Compensation Committee) den Vergütungsbericht 2022 vorzustellen.
Ein sehr anspruchsvolles Geschäftsjahr 2022 liegt hinter uns. Die Auswirkungen des COVID-19-bedingten Home-Improvement-Trends und der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine sowie die weltweit stark angestiegene Inflation führten bei Geberit im Verlaufe des Jahres zu stark schwankenden Volumina mit entsprechend sehr hohen Anforderungen an die Flexibilität in den Bereichen Einkauf, Produktion, Logistik und Vertrieb. Nach einem historisch einmaligen Anstieg erreichten die Kosten für Rohmaterialien und Energie im Berichtsjahr neue Rekordwerte, was die Margen stark unter Druck setzte. Allein die gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreise führten zu Mehrkosten von CHF 244 Mio. Die Wechselkursentwicklung beeinflusste unsere Resultate zudem massiv negativ. Unter Berücksichtigung dieser herausfordernden Rahmenbedingungen und der Rekordwerte im Vorjahr konnten 2022 trotzdem gute Resultate erwirtschaftet werden. Insbesondere sieht der Vergleich mit dem Vor-COVID-19-Niveau nach wie vor sehr positiv aus, was ein Hinweis auf unsere strukturelle und finanzielle Stärke sowie das umsichtige Krisenmanagement seit dem Ausbruch der Pandemie ist. Damit gelang es, unsere Position als führender Anbieter von Sanitärprodukten weiter zu festigen und Marktanteile zu gewinnen.
Mit Blick auf strategische Entwicklungen überprüfte der Nominations- und Vergütungsausschuss im Berichtsjahr die Organisationsstruktur der Konzernleitung. Um den strategischen Fokus zu verstärken, beschloss der Verwaltungsrat, die Produktentwicklung vom operativen Geschäft zu lösen. Per 1. Oktober 2022 wurde Andreas Lange als Leiter des Bereichs Produkte in die Konzernleitung berufen. Martin Ziegler, bis zum 30. September 2022 Leiter des Konzernbereichs Produkte & Operations, wird seine Aufgaben als Leiter des Konzernbereichs Operations und Mitglied der Konzernleitung fortsetzen.
Der Nominations- und Vergütungsausschuss ging im Lauf des Jahres seinen regulären Aufgaben im Bereich der Vergütungsangelegenheiten nach, darunter die jährliche Überprüfung der Vergütungsprogramme, die Festlegung der Leistungsziele der Konzernleitung zum Jahresbeginn und ihre Leistungsbeurteilung zum Jahresende. Ferner bestimmte er die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung, erstellte den Vergütungsbericht und bereitete die «Say on Pay»-Abstimmungen an der Generalversammlung vor.
Der Nominations- und Vergütungsausschuss überprüfte darüber hinaus die Programme der variablen Vergütung und beschloss eine kleine Anpassung. Die Auszahlungskurve im Rahmen des Long-Term-Incentive-Plans (langfristiger Beteiligungsplan) ist anspruchsvoller gestaltet, so dass eine vollständige Erreichung nur bei einer herausragenden Leistung erzielt werden kann. Um eine wirtschaftlich gleichwertige Lösung zu gewährleisten, wurde die Anzahl der Aktienoptionen entsprechend erhöht. Der Nominations- und Vergütungsausschuss kam zu dem Schluss, dass die Struktur der Vergütung gut auf die Geschäftsstrategie und die Interessen der Aktionäre abgestimmt ist. Ansonsten wurden die Vergütungsprogramme der Konzernleitung im Jahr 2022 unverändert belassen.
Auch das Vergütungssystem des Verwaltungsrats wurde im Berichtsjahr nicht angetastet. Das Vergütungssystem wie auch die Vergütungshöhe des Geberit Verwaltungsrats entspricht der gängigen Marktpraxis, und der Verwaltungsrat bestätigt, dass keine Änderungen notwendig sind.
An der Generalversammlung 2023 werden wir Ihnen die Gesamtvergütung des Verwaltungsrats für den Zeitraum bis zur darauffolgenden Generalversammlung sowie die maximale Gesamtvergütung der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2024 zur Genehmigung vorlegen. Ferner werden Sie Gelegenheit haben, in einer konsultativen Abstimmung Ihre Meinung zum vorliegenden Vergütungsbericht auszudrücken. Beim Lesen des Berichts werden Sie feststellen, dass die Vergütung an den Verwaltungsrat für die mit der Generalversammlung 2023 endende Vergütungsperiode sowie die Vergütung an die Konzernleitung für 2022 innerhalb der an der Generalversammlung 2022 bzw. an der Generalversammlung 2021 genehmigten Grenzen liegen.
Auch künftig werden wir prüfen, ob unsere Vergütungsprogramme in dem sich ständig wandelnden Unternehmensumfeld weiterhin ihren Zweck erfüllen. Bei der Weiterentwicklung des Vergütungssystems führen wir einen offenen und regelmässigen Dialog mit unseren Aktionären.
Dieser Bericht enthält alle relevanten Informationen zu den Vergütungen an den Verwaltungsrat und an die Konzernleitung im Geschäftsjahr 2022. Unser Vergütungssystem ermöglicht eine ausgewogene und angemessene Honorierung von Leistung und wahrt gleichzeitig die Interessen der Aktionäre.
Der Nominations- und Vergütungsausschuss freut sich über Ihre fortwährenden Anmerkungen und Rückmeldungen zu unseren Vergütungsprogrammen. Wir freuen uns auf die Generalversammlung im April 2023.
Freundliche Grüsse
Eunice Zehnder-Lai
Vorsitzende des Nominations- und Vergütungsausschusses