Wasser und Abwasser (GRI 303)
Managementansatz Wasser und Abwasser
Die grösste Umweltleistung der Geberit Produkte liegt beim Wassersparen. Dies ist der grösste Hebel für einen Beitrag des Unternehmens zur nachhaltigen Entwicklung und zur indirekten Reduktion der CO2-Emissionen. Innovative Sanitärprodukte reduzieren den Wasserverbrauch und helfen, den Umgang mit Wasser in Gebäuden systematisch zu optimieren bei grösstmöglicher Hygiene, auch im Trinkwasserbereich. Gemäss einer Modellrechnung konnten mit allen 2-Mengen- und Spül-Stopp-Spülkästen, die seit 1998 installiert wurden, gegenüber traditionellen Spülsystemen bis heute rund 42 050 Mio. m3 Wasser eingespart werden. Allein im Jahr 2022 betrug die Einsparung 3 840 Mio. m3 (Vorjahr 3 590 Mio. m3). Dies entspricht rund der Menge Wasser, die alle privaten Haushalte Deutschlands im Jahr 2022 verbrauchten. Seit 2016 legt Geberit seine detaillierte Wasserbilanz im Rahmen des CDP Water Program (Carbon Disclosure Project) offen. Für weitere Informationen siehe Produkte und Innovation.
Umgang mit Wasser und Verwendung von Wasser (GRI 303-3, GRI 303-5)
Der Wasserfussabdruck, der entlang der Wertschöpfungskette von Geberit erhoben wird, zeigt, dass nahezu 100% des Wasserverbrauchs auf die Nutzung der Produkte entfallen, während die Herstellung der Produkte bei Geberit für weniger als 0,1% des Wasserverbrauchs verantwortlich ist.
Ein ähnliches Bild zeigt die Betriebsökobilanz – auch dort spielt die Umweltbelastung durch den Verbrauch von Wasser und die anschliessende Abwasserreinigung mit einem Anteil von 0,5% der Gesamtbelastung eine untergeordnete Rolle. Trotzdem möchte Geberit beim eigenen Wasserverbrauch vorbildlich sein und diesen jedes Jahr weiter optimieren. Dazu gehören Massnahmen wie die Wiederverwendung von Wasser in Labors und im Produktionsprozess. Der grösste Anteil des Wasserverbrauchs (rund 80%) entfällt auf die Keramikherstellung. Der Wasserverbrauch (l Wasser/kg Keramik) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,7% und betrug 6,4 l/kg. Gegenüber 2015 konnte der Wasserverbrauch um 10,9% gesenkt werden. Bis 2024 soll der Wasserverbrauch auf 5,6 l/kg Keramik reduziert werden.
Ingesamt konnte der Wasserverbrauch bei der Produktion weiter reduziert werden und betrug im Berichtsjahr 908 407 m3 (Vorjahr 925 230 m3) und teilt sich auf in Trink- (34,6%), Brunnen- (40,8%), See- und Fluss- (23,6%) sowie Regenwasser (1,0%). Gemäss dem Wasserrisiko-Atlas des World Resources Institute (WRI) liegen die Produktionsstandorte in Lichtenstein (DE), Gaeta (IT), Koło (PL), Włocławek (PL), Shanghai (CN) und Pune (IN), die 29% des gesamten Wasserverbrauchs von Geberit in der Produktion ausmachen, in Gebieten mit hohem bzw. sehr hohem Wasserstress. Kennzahlen zum Wasserverbrauch nach Quellen finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.
Wasserentnahme und Wasserverbrauch (GRI 303-1)
Rund 80% des Wasserverbrauchs der Produktion entfallen auf die Herstellung der Sanitärkeramik und werden für die Zubereitung der keramischen Masse und der Glasur wie auch für die Reinigung der Formen und Systeme benötigt. Im Durchschnitt werden dafür 6,4 l Wasser/kg Keramik eingesetzt. Bei der Keramikherstellung werden rund 5 bis 10% des verbrauchten Wassers intern wiederverwendet, was 2022 einer Menge von insgesamt rund 72 000 m3 entsprach.
Ein weiterer grosser Verbraucher ist das Geberit Sanitärlabor in Rapperswil-Jona (CH), wo neu entwickelte Produkte geprüft werden. Für die Tests wurden 110 718 m3 Wasser benötigt. Nur etwa 1,5% davon ist Frischwasser. Die restlichen 98,5% können über das geschlossene Kreislaufsystem wiederverwendet werden.
Weitere wasserverbrauchende Prozesse sind die Dampfschäumung von expandierendem Polystyrol (EPS), Reinigungsarbeiten, die Pulverbeschichtung sowie das Sanitärwasser für WCs und Waschräume der Mitarbeitenden.
Rund 75% des entnommenen Wassers fallen als Abwasser in unterschiedlicher Qualität an, siehe GRI 303-4. Die restlichen 25% verdunsten in die Atmosphäre entweder durch Kühlprozesse oder beim Trocknen der Gipsformen und Keramikrohlinge.
Umgang mit Abwasser (GRI 303-2)
Alles anfallende Prozessabwasser und häusliche Abwasser werden aufbereitet. Das Prozessabwasser kann anorganische Stoffe (z. B. mineralische Rohstoffe) enthalten. Es wird zweistufig durch Sedimentation und Filtration gereinigt, bevor es schliesslich in die öffentliche Kanalisation oder in ein oberirdisches Gewässer gelangt. Nur wenige Prozesse bei Geberit (z. B. Pulverbeschichtung, Galvanik und Reinigung von Metallfittings) verursachen stärker belastetes Abwasser. Dieses wird in einer eigenen Reinigungsstufe behandelt und anschliessend in die öffentliche Kanalisation eingeleitet.
Abwasser (GRI 303-4)
Die Abwassermengen lagen 2022 bei 673 330 m3 (Vorjahr 686 169 m3). Dabei machten Prozessabwässer aus der Fertigung von Sanitärkeramik mit 72,8% den grössten Anteil aus. Eine weitere wichtige Fraktion ist häusliches Abwasser (24,9%), welches in die kommunale Abwasserreinigung gelangte oder vorbehandelt in einen Vorfluter eingeleitet wurde. Das übrige Abwasser (2,3%), das vorbehandelt in eine kommunale Abwasserreinigung gelangte, ist von untergeordneter Bedeutung. Eine Wiederverwendung von Abwasser durch externe Firmen fand nicht statt. Kennzahlen zum Abwasser finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt.