Geschäftsbericht 2022

Geschäftsbericht 2022

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Einleitung

Bereits 1990 hat Geberit eine erste Umweltstrategie erstellt und konkrete Massnahmen umgesetzt. Diese Strategie wurde mit den Jahren schrittweise zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie ausgebaut. Sie ist heute fester Bestandteil der Unternehmenskultur und leistet einen wichtigen Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen, siehe SDG Reporting.

Geberit steht für ein hohes Umweltbewusstsein und hat sich zu einer umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Produktion sowie der Entwicklung von innovativen, wassersparenden und nachhaltigen Produkten verpflichtet. Im Zentrum steht dabei ein systematisches und gruppenweites Umweltmanagement. Dafür verantwortlich ist der Bereich Nachhaltigkeit und Prozessmanagement. Richtlinien und Massnahmen zu allen wesentlichen Umweltthemen werden hier koordiniert. Ein Netzwerk von Umweltbeauftragten in den Produktionswerken praktiziert den aktiven Umweltschutz und setzt die Ziele und Massnahmen aus der Nachhaltigkeitsstrategie weltweit um. Die Umwelt- und Arbeitssicherheitsbeauftragten aller Produktionswerke treffen sich einmal jährlich, um Best-Practice-Erfahrungen auszutauschen und gruppenweite Standards weiterzuentwickeln.

Ecodesign ist seit 2007 ein fester Bestandteil im Produktentwicklungsprozess mit dem Ziel, jedes Produkt über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg umweltfreundlicher zu gestalten als sein Vorgänger, siehe Produkte und Innovation. Dabei sollen Produkte aus langlebigen und nachhaltigen Rohmaterialien von sorgfältig ausgewählten, meist regionalen Lieferanten möglichst lokal produziert werden, um die Transportwege so kurz wie möglich zu halten. Die entwickelten Produkte sind dabei hinsichtlich der Menge an eingesetzten Materialien sowie dem Ressourcen- und Energieverbrauch in der Nutzung optimiert. Das Zurückführen von Produkten nach dem Rückbau in einen geeigneten Wertstoffkreislauf wird dabei immer wichtiger.

Umweltkriterien werden bei allen Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Diese werden laufend überprüft, sodass ein nachweislich hoher Standard erreicht wird, der häufig weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Die Umweltgrundsätze von Geberit sind im Verhaltenskodex festgehalten. Die Geberit Gruppe verfügt über ein Gruppenzertifikat nach ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und ISO 45001 (Arbeitssicherheit und Gesundheit) mit Gültigkeit bis 2024. Alle Produktionswerke (ausser dem neuen Standort in Stryków (PL) für die Badmöbelfertigung), die zentrale Logistik sowie die Managementgesellschaft mit allen Konzernfunktionen am Hauptsitz in Rapperswil-Jona (CH) und damit 99,8% der Produktionsmitarbeitenden sind nach diesen drei Normen zertifiziert. Zudem sind fünf deutsche Werke nach ISO 50001 (Energie) und neun Vertriebsgesellschaften nach ISO 9001 (Qualität) zertifiziert.

Die jährliche Erstellung einer Betriebsökobilanz ist bei Geberit seit 1991 fester Bestandteil des Umweltmanagements. Sie umfasst alle Produktionswerke weltweit, das Logistikzentrum in Pfullendorf (DE), weitere kleinere Logistikeinheiten und grössere Vertriebsgesellschaften. Die angewandte Schweizer Ökobilanzmethode der ökologischen Knappheit erlaubt, ein breites Spektrum von Umweltbelastungen (Emissionen, Ressourcen, Abfall) zu berücksichtigen und diese in einer Kennzahl zusammenzufassen: den Umweltbelastungspunkten (UBP). Im Berichtsjahr 2022 wurde die Betriebsökobilanz bezüglich der relevanten Basisdaten und Ökofaktoren auf den neuesten Stand (Version 2021) gebracht. Die für das Berichtsjahr berechnete Umweltbelastung der Geberit Gruppe spiegelt die Anpassungen wider. Um die Vergleichbarkeit mit Vorjahren zu gewährleisten, wurden die Werte der Vorjahre ebenfalls neu berechnet. Aktualisiert wurde zudem die ökologische Bewertung des zugekauften Stroms. Neu berücksichtigt sie den effektiv eingekauften, lokalen Strommix (marktbasiert) anstelle des Strommix des jeweiligen Landes.

Im Berichtsjahr reduzierte sich die Umweltbelastung um 17,1% und die CO2-Emissionen reduzierten sich um 18,1%. Die Umweltbelastung im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz (Ökoeffizienz) nahm um 20,9% und die umsatzbezogenen CO2-Emissionen um 21,9% ab. Diese Werte liegen deutlich über dem langfristigen Zielwert von 5% pro Jahr. Die Fortschritte beruhen im Wesentlichen auf den Massnahmen der neuen CO2-Strategie, zu denen u. a. die umgesetzten Effizienzmassnahmen in den energieintensiven Keramikwerken und der gezielte Zukauf von Ökostrom gehören. Seit der Akquisition des Keramikgeschäfts im Jahr 2015 konnte die absolute Umweltbelastung um 38,2% und die CO2-Emissionen um 37,7% reduziert werden. Die Ökoeffizienz verbesserte sich im selben Zeitraum um 56,8% und die umsatzbezogenen CO2-Emissionen (CO2-Intensität) reduzierten sich um 56,4%. Die seit 2022 etablierte CO2-Strategie umfasst zahlreiche Massnahmen, siehe auch GRI 305.

Eine kompakte Übersicht über alle relevanten Entwicklungen im Berichtsjahr findet sich im Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2022 > Nachhaltigkeit. Detaillierte Kennzahlen zur Umweltbelastung finden sich unter Kennzahlen Nachhaltigkeit > Umwelt. Die Erläuterungen zu den Beiträgen von Geberit zu den UN-Nachhaltigkeitszielen finden sich im separaten SDG Reporting.