Marktumfeld

Marktumfeld geprägt durch COVID-19, Ukraine-Krieg und Inflation

Der Bausektor entwickelte sich im Jahr 2022 in den meisten Regionen positiv. Nach den COVID‑19-bedingten Aufholeffekten im Vorjahr verlangsamte sich jedoch das Wachstum in den meisten Märkten. Zusätzlich hemmten die Effekte des Ukraine-Kriegs, der rekordhohen Inflation und des gestiegenen Zinsniveaus das Wachstum.

Das Baumarktforschungsnetzwerk Euroconstruct rechnete im November 2022 für Europa mit einer Zunahme von +3,6% im Hochbau für das Jahr 2022. Damit lag die Schätzung etwas höher als die vorangegangene von Mitte 2022 (+2,2%). Die Neubauten nahmen gemäss dieser Schätzung mit +2,6% weniger stark zu als das Renovationsgeschäft (+4,5%), und der Nicht-Wohnungsbau (+1,9%) verzeichnete ein schwächeres Wachstum als der Wohnungsbau (+4,6%). Für Geberit umsatzmässig bedeutende Länder entwickelten sich im Jahr 2022 weiterhin solide bis sehr gut: Italien +15,6%, Polen +5,3%, Niederlande +4,3%, Grossbritannien +4,1%, Finnland +4,0% und Schweden +3,5%. Dagegen verzeichneten die Länder der DACH-Region (Österreich -0,2%, Deutschland -0,4%, Schweiz -2,3%) und zwei nordische Länder (Norwegen -1,5%, Dänemark -0,6%) negative Wachstumsraten. Gemäss Zahlen des IMF World Economic Outlook vom Oktober 2022 hatte Europa mit einer GDP-Wachstumsrate von +2,3% einen wesentlichen Anteil (rund 20%) am globalen Wachstum der Wirtschaftsleistung.

Rund 80% des gesamten europäischen Bauvolumens von EUR 1 900 Mrd. entfielen 2022 auf den Hochbau. Die Verteilung des Hochbauvolumens zwischen Wohnungsbau und Nicht-Wohnungsbau lag unverändert bei rund 60 zu 40%. Der Anteil des Neubaus am gesamten Hochbau blieb auch 2022 hinter dem Renovationsgeschäft zurück.

In den USA erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Einschätzung des Bureau of Economic Analysis um +2,1% (Vorjahr +5,9%). Die Investitionen im Hochbau stiegen gemäss Zahlen des United States Census Bureau um +11,8% (Vorjahr +10,3%). Innerhalb des Hochbaus stiegen die Investitionen im Wohnungsbau um +13,8% und diejenigen im Nicht-Wohnungsbau um +9,8%. Die für Geberit wichtigen Bereiche Gesundheitswesen/Spitäler und Schulen/Universitäten entwickelten sich im Vorjahresvergleich mit +8,5% beziehungsweise mit +0,6% positiver (Vorjahr +1,6% beziehungsweise -8,7%).

In der Region Fernost/Pazifik lag das Wirtschaftswachstum im Berichtsjahr bei +3,5%, leicht über der weltweiten Entwicklung der Wirtschaft von +2,8%. Mit einem Anteil von rund 45% resultierte erneut der grösste Teil des globalen Wirtschaftswachstums aus der Region Fernost/Pazifik. China wuchs pandemiebedingt mit +3,2% deutlich geringer als im Vorjahr (+8,1%) und ebenso deutlich unter dem Schnitt der vergangenen Jahre.

In der Region Nahost/Afrika lag das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 mit +4,5% leicht unter Vorjahr (+5,5%), jedoch wesentlich über dem Schnitt der vergangenen Jahre.

(Vorgenannte Zahlen zur Weltwirtschaft und Entwicklung in Fernost/Pazifik sowie Nahost/Afrika gemäss IMF World Economic Outlook, Oktober 2022)