Soziale Verantwortung
Managementansatz soziale Verantwortung
Die Übernahme sozialer Verantwortung durch Partnerschaften in Sozialprojekten und die Anwendung von firmeneigenem Know-how in diesen Projekten trägt positiv zur gesellschaftlichen Entwicklung in benachteiligten Regionen bei. Bei unglaubwürdigem Engagement bestehen jedoch Reputationsrisiken, welche die Wahrnehmung des Unternehmens beeinträchtigen können. Soziales Engagement erfolgt bei Geberit deshalb im Rahmen von längerfristigen Partnerschaften mit sozialen Institutionen. Zusätzlich führt Geberit seit 2008 jährlich Sozialprojekte mit Geberit Lernenden durch. Diese weisen einen Bezug zum Thema Wasser und sanitärer Einrichtungen, zu den Kernkompetenzen und zur Kultur von Geberit auf. Genauso wichtig ist dabei der Aspekt der persönlichen und beruflichen Bildung: Lernende sollen durch die aktive Mitarbeit bei den Sozialprojekten in Entwicklungsregionen andere Kulturen kennenlernen sowie neue soziale, sprachliche und berufliche Kompetenzen erwerben. Die Sozialprojekte leisten zudem einen konkreten Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs), die u. a. bis 2030 weltweit allen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung ermöglichen sollen. Eine Überprüfung des Erreichten wird regelmässig vorgenommen.
Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen (GRI 203-1)
Im Berichtsjahr wurden Spenden und finanzielle Beiträge inklusive Produktspenden in der Höhe von insgesamt CHF 3,7 Mio. (Vorjahr CHF 4,4 Mio.) getätigt. Zusätzlich leisteten Geberit Mitarbeitende gemeinnützige Arbeit. Im Berichtsjahr belief sich diese auf rund 2 790 Stunden (Vorjahr 1 890 Stunden).
Folgende Projekte und Partnerschaften standen im Berichtsjahr im Fokus:
- Elf Lernende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisten im Rahmen des Sozialprojekts nach Indien. In Zusammenarbeit mit der Schweizer NGO-Stiftung Usthi bauten die Lernenden einen neuen Waschtrakt in der Ananda-Schule. Zusätzlich installierten sie Wasserleitungen in der Küche der Schule. Die neuen sanitären Anlagen sowie der verbesserte Zugang zu fliessendem Trinkwasser kommen 246 Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrpersonen zugute.
- Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine führte die lokale Geberit Vertriebsgesellschaft ein langjähriges Projekt fort, mit dem die berufliche Bildung für Sanitärinstallateure in der Ukraine unterstützt wird. Geberit Ukraine setzt dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), der schweizerischen Stiftung Swisscontact sowie dem ukrainischen Bildungsministerium um. Bis Ende Juni 2023 (Ende der dreijährigen Projektphase) nahmen rund 2 730 junge Menschen, darunter 48 Frauen, die duale Ausbildung als Sanitärkraft auf. Im Rahmen dieses Projekts wurden zudem rund 230 Lehrpersonen ausgebildet. Geberit unterstützte 25 ukrainische Berufsschulen zusätzlich mit Material und Ausrüstung.
- Als langjähriges Mitglied des Netzwerks Swiss Water Partnership unterstützte Geberit einen neu lancierten Wettbewerb für Studierende und junge Berufsleute. Im Rahmen der Youth Water Challenge erarbeiteten die Teilnehmenden Projektvorschläge, um den Zugang zu Wasser, die Qualität des Trinkwassers oder die Hygiene zu verbessern. Prämiert und umgesetzt wurden sieben Projekte.
- Ebenfalls mit Sanitärausrüstung unterstützte Geberit die Stiftung L’Unique Foundation. Diese auf Initiative eines schweizerischen Sanitärunternehmens gegründete Stiftung mit Sitz in Basel (CH) finanziert den Bau bzw. die Renovation von Sanitäranlagen in Schulen und Kinderheimen in Nepal.
Das soziale Engagement der Geberit Gruppe wird durch eine Vielzahl weiterer Initiativen auf lokaler Ebene ergänzt. An verschiedenen Geberit Standorten in Europa, bspw. in Deutschland, Österreich, Polen, Frankreich und in der Schweiz, werden regelmässig Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen mit Montage- oder Verpackungsarbeiten beauftragt. Im Berichtsjahr belief sich die Auftragssumme dafür auf CHF 9,2 Mio.
Grundsätzlich werden alle von Geberit durchgeführten Sozialprojekte regelmässig – auch nach dem Abschluss der entsprechenden Projekte – von eigenen Mitarbeitenden im jeweiligen Land oder in Partnerschaft mit Nichtregierungsorganisationen überprüft. Alle Spenden sind parteipolitisch neutral. Es wurden keine Zuwendungen an Parteien oder politisch tätige Personen getätigt. Dies wird weltweit im Rahmen der jährlichen Überprüfung des Verhaltenskodex sichergestellt. Weitere Informationen siehe auch Berichtsteil > Lagebericht der Konzernleitung > Geschäftsjahr 2023 > Soziale Verantwortung.